Neben Kartoffeln und Reis zählen auch Nudeln in Deutschland zu einer beliebten Beilage – etwa zu Gemüse oder im Salat. Rund zehn Kilogramm Nudeln essen die Deutschen im Schnitt pro Jahr. Dabei zählen Penne, Fusilli, Bandnudeln und Spaghetti zu den beliebtesten Nudelsorten hierzulande. Mit ihnen lassen sich unzählige Rezepte, wie Bolognese, Auflauf, Lasagne, Nudelsalat oder schnelle Gerichte wie Nudeln mit Pesto oder Saucen machen.
Kein Wunder, denn schließlich sind sie nicht nur vielseitig einsetzbar und kombinierbar, sondern haben auch eine vergleichsweise kurze Zubereitungszeit. Während Kartoffeln meist erst geschält und geschnitten werden müssen, und Reis deutlich länger gekocht werden muss, brauchen die meisten Nudelsorten lediglich wenige Minuten in kochendem Wasser.
Denn es geht ganz einfach: Das Wasser zum Kochen bringen, salzen und anschließend die gewünschte Menge Nudeln hinzugeben und je nach Angabe auf der Packung kochen lassen. Anschließend muss nur das Nudelwasser abgegossen werden.
Doch das sollte keineswegs in den Ausguss geschüttet werden. Denn Nudel-Wasser ist ebenso vielfältig einsetzbar, wie die Nudeln selbst.
Ist das Wasser einmal durch das Nudel-Sieb in Abguss geflossen, kann es jedoch keinen Mehrwert mehr liefern. Dabei ist das stärkehaltige Wasser so gut zu gebrauchen: Ob zum Blumengießen oder erneuten Nudeln kochen. Doch es gibt auch einige skurrile Möglichkeiten, das Nudel-Wasser einzusetzen.
Wusstest du beispielsweise schon, dass man das gekochte Wasser auch als Pflegeprodukt verwenden kann? Denn Stärke wirkt nicht nur bei Pflanzen wahre Wunder. Bei Pflanzen gilt zwar: nur ungesalzenes Wasser verwenden, aber unsere Haut freut sich über die Nährstoffe und Mineralstoffe, die sie dadurch bekommt.
Das Wasser enthält unter anderem Kalium, Magnesium und Kalzium und kann einfach zum Fußbad umfunktioniert werden. Das Ergebnis: Entspannung und geschmeidige Füße. Aber auch als Kurpackung für die Haare kann das Nudel-Wasser eingesetzt werden. Einmassieren, zehn Minuten einwirken lassen und ausspülen.
Es geht jedoch noch ungewöhnlicher. Denn das Nudel-Wasser kann auch im Haushalt ein Wundermittel sein. Die Stärke löst nämlich auch hartnäckige Verschmutzungen. Das Essen ist angebrannt? Kein Problem: die Pfanne einfach in das Kochwasser der Nudeln einweichen. Auch zum Abspülen des restlichen Geschirrs lässt es sich verwenden – und sogar beim Putzen.
Denn stellt man das stärkehaltige Kochwasser nach dem Abkühlen in einem Glas in den Kühlschrank, bildet sich nach kurzer Zeit bereits eine Art dickflüssiges Gelee. Das kann dann unverdünnt als Reiniger zum Putzen verwendet werden – dank der Stärke.
Stichwort dickflüssig: Aus dem Pasta-Wasser lässt sich noch etwas anderes herstellen – und zwar Bastelkleber. Denn nicht nur Nudeln kleben oftmals zusammen, aus dem Wasser kann mit etwas Mehl ganz einfach ein chemiefreier und nicht stinkender Kleber zum Basteln hergestellt werden.
Dafür müssen 200 Milliliter Nudel-Wasser erneut aufgekocht und anschließend etwa 60 Gramm gesiebtes Mehl hinzugefügt werden. Sobald die Masse abgekühlt ist, wird sie dickflüssig und lässt sich in einem luftdichten Glas, wie etwa für Marmelade, aufbewahren.
So kann das gekochte Wasser der Nudeln nicht nur nachhaltig wiederverwendet werden, sondern Körper, Pflanzen und Haushalt können direkt von dem stärkehaltigen Gemisch profitieren.