Unter Milch verstehen wir längst nicht mehr nur Kuhmilch, sondern alle Alternativen, die der Markt so bietet. Welche Milch ist nun die beste Wahl für Gesundheit und Umwelt? Watson hat den Überblick.
Die wohl beliebteste Variante unter den veganen Alternativen ist die Hafermilch. Diese gewinnt auch im Ranking, da sie sowohl gesund als auch umweltfreundlich ist. Sie ist reich an Ballaststoffen, insbesondere Beta-Glucan, das gut für das Herz ist, und enthält eine moderate Menge an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin D, Kalzium und Eisen (oft angereichert). Sie ist gut verträglich und enthält wenig Zucker, vor allem wenn sie ungesüßt ist.
Hafermilch hat eine sehr gute Umweltbilanz, da sie einen geringen Wasserverbrauch, niedrige CO₂-Emissionen und einen minimalen Landverbrauch hat. Hafer wächst in gemäßigten Klimazonen und benötigt keine intensiven landwirtschaftlichen Praktiken. Wichtig ist dabei trotzdem, beim Kauf möglichst auf Regionalität zu achten – und, wie sonst auch, auf Bio-Produkte zu setzten.
Sojamilch hat einen hohen Proteingehalt und enthält alle neun essenziellen Aminosäuren, was sie zu einer guten Quelle für pflanzliches Protein macht. Vor allem in der veganen Ernährung ist das ein großer Vorteil. Sie ist auch reich an Isoflavonen, die potenziell gesundheitliche Vorteile bieten. Jedoch ist die Verträglichkeit von Soja nicht bei jedem Menschen gegeben.
Der Anbau von Soja kann zur Beeinträchtigung des Regenwaldes und zur Abholzung führen, besonders in Südamerika. Wenn jedoch Produkte aus nachhaltigem Soja oder gar Sojamilch mit Soja aus Europa gekauft wird, spricht nichts gegen diese Alternative.
Kuhmilch ist die optimale Quelle für Kalzium, Vitamin D, Protein und B-Vitaminen. Sie enthält gesättigte Fette, die in großen Mengen ungesund sein können, besonders für das Herz. Es gibt aber Bedenken hinsichtlich der Antibiotika und Hormone, die in der Milchproduktion verwendet werden können – das ist aber von Land zu Land unterschiedlich.
Der Wasserverbrauch für die Produktion von Kuhmilch ist enorm, für die Produktion von Futter, aber auch für die Tiere selbst. Die Milchproduktion hat einen erheblichen CO₂-Fußabdruck, da Kühe Methan (Treibhausgas) ausstoßen. Außerdem ist der Energiebedarf für die Verarbeitung und den Transport von Kuhmilch hoch. Der Anbau von Futterpflanzen für Kühe benötigt große Mengen Land, was zu Verlust von natürlichen Lebensräumen führen kann. Somit schneidet die Kuhmilch bezüglich der Umwelt schlechter im Ranking ab, ist aber gesundheitlich in Maßen eine gute Wahl.
Mandelmilch ist kalorienarm und enthält gesunde Fette sowie Vitamin E. Allerdings enthält sie wenig Protein und Ballaststoffe im Vergleich zu Hafer- oder Sojamilch. In vielen Varianten wird Zucker hinzugefügt, also sollte man auf ungesüßte Optionen achten.
Mandelmilch hat einen sehr hohen Wasserverbrauch, da Mandeln viel Wasser zum Wachsen benötigen. Besonders in Regionen wie Kalifornien, wo Wasserknappheit herrscht, ist dies ein problematischer Faktor. Auch der Landverbrauch für den Mandelanbau ist hoch.
Reismilch schneidet in beiden Aspekten, Gesundheit und Umwelt, eher schlecht ab. Sie hat einen hohen Zuckeranteil, wenig Proteine und die allgemeinen Nährstoffe sind überschaubar.
Der Anbau von Reis ist sehr wasserintensiv, und Reisfelder produzieren erhebliche Mengen an Methan, einem stark klimaschädlichen Gas.
Zum Schluss bleibt natürlich zu sagen: Wichtig ist auch der Geschmack! Aber ein Blick auf die Nährstoffe und das Herkunftsland kann nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch einen großen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen.