Foodwatch ist eine Organisation, die Rechte von Verbraucher:innen sowie die Qualität von Lebensmitteln im Auge behält. Fallen Verstöße vonseiten der Hersteller oder Händler auf, greift sie ein. Derzeit im Fokus: Produkte, die mit "irreführenden Klima- und Umweltversprechen beworben werden", heißt es vonseiten der Verbraucherschutzorganisation. In Supermärkten befänden sich zahlreiche Produkte, die hier negativ auffallen.
Nun hat Foodwatch einen bekannten Getränkehersteller genau aus diesem Grund abgemahnt. Mit Erfolg. Der Konzern zieht Konsequenzen.
Säfte von Eckes-Granini sind in Deutschland sehr beliebt. Zu finden sind sie beinahe überall, wo es Getränke gibt. Allerdings hat der auf Fruchtsäfte spezialisierte Konzern nun eine Abmahnung von Foodwatch kassiert. Der Grund: Das Unternehmen hat auf seinen Produkten mit dem Logo "CO2-neutral" geworben. Zu Unrecht, wie Foodwatch beanstandete.
Nun hat Granini die Werbung mit dem Logo auf seinen Produkten gestoppt, wie Foodwatch am Freitag mitteilte. Demnach habe das Unternehmen eine entsprechende Unterlassungserklärung gegenüber der Organisation abgegeben, um eine Klage zu verhindern. Allerdings heißt es darin auch, dass der Hersteller die Restbestände der betroffenen Produkte weiterhin ausliefere, um sie nicht vernichten zu müssen und diese zu verschwenden.
Doch warum warb Granini anscheinend zu Unrecht mit dem Logo? In der Abmahnung hatte die Verbraucherschutzorganisation dem Safthersteller vorgeworfen, dass deren Angabe schlicht nicht der Wahrheit entspreche. Demnach gleiche Granini nur zu einem Bruchteil seine Treibhausgasemissionen über Umweltprojekte aus. Der Ausgleich beläuft sich demnach auf nur 6,9 Prozent.
Dennoch warb Granini mit CO2-Neutralität. Auf seinen Säften, Nektaren und Fruchtsaftgetränken ist ein selbst gestaltetes Logo zu sehen, das dies den Verbraucher:innen verspricht. Nach eigenen Angaben sei die Entfernung des Logos nicht nur wegen der Abmahnung entschieden worden. Der Konzern wies in der Unterlassungserklärung darauf hin, sich schon im August vergangenen Jahres dazu entschieden zu haben, die "Kommunikation der CO2-/Klimaneutralität auf seinen Produkten nicht mehr fortzuführen".
Dennoch möchte das Unternehmen mehr Klimaneutralität anstreben, indem es die Emissionen durch Klimaprojekte ausgleicht. Zwar äußert sich Foodwatch positiv über die Unterlassungserklärung. Allerdings bestehe Handlungsbedarf vonseiten der Bundesregierung in Brüssel.
Denn: In Supermärkten befänden sich so viele Produkte mit irreführender Klima-Werbung, dass die Organisation nicht in der Lage sei, "jede einzelne abzumahnen". Stattdessen müsse dringend ein gesetzliches Verbot für Irreführungen dieser Art her.