Nachhaltigkeit
Supermarkt

Supermarkt: Abmahnung hat drastische Konsequenzen für beliebten Saft-Hersteller

Bildnummer: 58238145 Datum: 17.04.2012 Copyright: imago/Jochen Tack
Lebensmittelabteilung, Frau schaut sich die Inhaltsstoffe einer Saftflasche an. Grosser Supermarkt, Selbstbedienung. Deutschland, Eu ...
Säfte des Konzerns sind beinahe überall zu finden, wo es Getränke gibt.Bild: imago stock&people / imago images
Supermarkt

Supermarkt: Falsche Versprechen – beliebter Saft-Hersteller zieht Konsequenzen

28.02.2023, 09:1728.02.2023, 09:17
Mehr «Nachhaltigkeit»

Foodwatch ist eine Organisation, die Rechte von Verbraucher:innen sowie die Qualität von Lebensmitteln im Auge behält. Fallen Verstöße vonseiten der Hersteller oder Händler auf, greift sie ein. Derzeit im Fokus: Produkte, die mit "irreführenden Klima- und Umweltversprechen beworben werden", heißt es vonseiten der Verbraucherschutzorganisation. In Supermärkten befänden sich zahlreiche Produkte, die hier negativ auffallen.

Nun hat Foodwatch einen bekannten Getränkehersteller genau aus diesem Grund abgemahnt. Mit Erfolg. Der Konzern zieht Konsequenzen.

Problematisches Logo auf beliebten Getränken verschwindet

Säfte von Eckes-Granini sind in Deutschland sehr beliebt. Zu finden sind sie beinahe überall, wo es Getränke gibt. Allerdings hat der auf Fruchtsäfte spezialisierte Konzern nun eine Abmahnung von Foodwatch kassiert. Der Grund: Das Unternehmen hat auf seinen Produkten mit dem Logo "CO2-neutral" geworben. Zu Unrecht, wie Foodwatch beanstandete.

Hamburg, 25. September 2020 - Fruchtsaftflaschen in einem Getränkemarkt *** Hamburg, 25 September 2020 Fruit juice bottles in a beverage market PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY
Säfte von Granini sind in Deutschland sehr beliebt.Bild: imago images/xim.gs

Nun hat Granini die Werbung mit dem Logo auf seinen Produkten gestoppt, wie Foodwatch am Freitag mitteilte. Demnach habe das Unternehmen eine entsprechende Unterlassungserklärung gegenüber der Organisation abgegeben, um eine Klage zu verhindern. Allerdings heißt es darin auch, dass der Hersteller die Restbestände der betroffenen Produkte weiterhin ausliefere, um sie nicht vernichten zu müssen und diese zu verschwenden.

Nur ein Bruchteil der Emissionen konnte Granini ausgleichen

Doch warum warb Granini anscheinend zu Unrecht mit dem Logo? In der Abmahnung hatte die Verbraucherschutzorganisation dem Safthersteller vorgeworfen, dass deren Angabe schlicht nicht der Wahrheit entspreche. Demnach gleiche Granini nur zu einem Bruchteil seine Treibhausgasemissionen über Umweltprojekte aus. Der Ausgleich beläuft sich demnach auf nur 6,9 Prozent.

Verkaufsregal mit Fruchtsäfte von Granini, Schweiz, 01.09.2020 *** Shelf with fruit juices from Granini, Switzerland, 01 09 2020 PUBLICATIONxNOTxINxSUI
Produkte von Granini sind offenbar nicht so klimaneutral wie beworben.Bild: imago images/Pius Koller

Dennoch warb Granini mit CO2-Neutralität. Auf seinen Säften, Nektaren und Fruchtsaftgetränken ist ein selbst gestaltetes Logo zu sehen, das dies den Verbraucher:innen verspricht. Nach eigenen Angaben sei die Entfernung des Logos nicht nur wegen der Abmahnung entschieden worden. Der Konzern wies in der Unterlassungserklärung darauf hin, sich schon im August vergangenen Jahres dazu entschieden zu haben, die "Kommunikation der CO2-/Klimaneutralität auf seinen Produkten nicht mehr fortzuführen".

Foodwatch: Granini ist kein Einzelfall

Dennoch möchte das Unternehmen mehr Klimaneutralität anstreben, indem es die Emissionen durch Klimaprojekte ausgleicht. Zwar äußert sich Foodwatch positiv über die Unterlassungserklärung. Allerdings bestehe Handlungsbedarf vonseiten der Bundesregierung in Brüssel.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Denn: In Supermärkten befänden sich so viele Produkte mit irreführender Klima-Werbung, dass die Organisation nicht in der Lage sei, "jede einzelne abzumahnen". Stattdessen müsse dringend ein gesetzliches Verbot für Irreführungen dieser Art her.

Forscher entdecken wärmeresistente Korallen in Französisch-Polynesien
In einem entlegenen Atoll trotzt eine besondere Korallenart der Meereserwärmung. Der Fund eröffnet neue Perspektiven im Kampf gegen das Korallensterben.

Mitten im Südpazifik, über 1.000 Kilometer von Tahiti entfernt, liegt das Tatakoto-Atoll. Ein Ort, der auf den ersten Blick kaum lebensfreundlich für Korallen wirkt.

Zur Story