Vor Produktrückrufen ist so gut wie kein Lebensmittelunternehmen gefeit. Bei der maschinellen Herstellung und Verpackung der Produkte, die später in teilweise millionenfacher Zahl in den Regalen der Supermärkte landen, kann schnell etwas schiefgehen. Immer wieder kommt es vor, dass fremde Inhaltsstoffe oder sogar Plastik- und Metallteile in den Lebensmitteln landen.
Das ist jetzt auch bei Rügenwalder Mühle passiert. Das Unternehmen, das sich auf die Produktion von Fleisch und Fleischersatz spezialisiert hat, hat über lebensmittelwarnung.de eine Rückrufaktion ausgerufen. Der Grund: In den betroffenen Produkten können kleine, schwarze Hartplastikteilchen enthalten sein.
Wer jüngst die Produkte "Veganer Schinken Spicker Salat Kräuter" und "Veganer Schinken Spicker Salat Klassisch" gekauft hat, sollte jetzt das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer checken. Bei Ersterem sind die Packungen der Charge RO2112, die sich bis zum 6. Januar 2023 halten, betroffen. Bei letzterem sind es die Chargen GE2112, GR2511 und RO2112 mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 5., 6., und 7. Januar 2023.
Die Warnung gilt für die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein. Bei Verzehr sei eine Gefahr für die Gesundheit nicht auszuschließen, warnt der Hersteller.
Laut Rügenwalder Mühle können die betroffenen Produkte auch ohne Kassenbon zurückgegeben werden. Die Kund:innen erhalten dann ihr Geld zurück. Verkauft wurden die Produkte in Supermärkten von Rewe, Edeka, Kaufland, Bünting und Tegut.
Bei vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten ist Rügenwalder Mühle Marktführer in Deutschland. Schon seit 2014 verkauft das Unternehmen aus Bad Zwischenahn Fleischalternativen. 2021 sogar erstmals mehr davon als von tatsächlichen Fleischprodukten. Insgesamt machte Rügenwalder Mühle im Vorjahr 263,3 Millionen Euro Umsatz. Das Fleischlos-Segment soll laut dem Unternehmen weiter wachsen.
Im Mai kündigte Rügenwalder Mühle – die so heißt, weil ihre Gründung auf eine Fleischerei in der pommerschen Kleinstadt Rügenwalde zurückgeht – zudem Preissteigerungen an. Durch die "aktuellen Herausforderungen im Rohstoff- und Energiesektor" müsse die Rügenwalder Mühle die Verbraucher "trotz Inflation und steigender Preise" weiter von sich überzeugen, erklärte Geschäftsführer Michael Hähnel.
(mit Material von dpa)