
Delfine sind äußerst intelligente Tiere.Bild: imago images / Martha Asencio Rhine
Nachhaltigkeit
Aquarien und Wasserparks, in denen Delfine und andere Wal-Arten in engen Becken gehalten werden, stehen schon länger in der Kritik. In den USA sind nun mehrere Tiere aus einem umstrittenen Park gerettet worden.
11.06.2025, 17:0511.06.2025, 17:05
Delfine leben in einer Vielzahl von Gewässern auf der ganzen Welt. Einige Arten bewohnen zwar auch Flüsse, die meisten finden sich aber in gemäßigten und tropischen Ozeanen. Dort bewegen sie sich oftmals in riesigen Gebieten umher, um nach Nahrung zu suchen oder sich fortzupflanzen.
Gerade für die Arten, die im offenen Meer leben, ist es nicht ungewöhnlich, innerhalb kurzer Zeit mehrere hundert oder gar tausend Kilometer zurückzulegen. Die Bewegungsfreiheit der Meeressäuger ist enorm. Dass ihnen das in Freizeitparks oder Aquarien nicht geboten werden kann, liegt auf der Hand.
Hinzukommt, dass die permanente Gefangenschaft, monotone Umgebung und Dressur zu Unterhaltungszwecken häufig zu Stress, Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen führen. Viele Tierschutzorganisationen fordern daher schon lange ein Ende der Delfinhaltung zu Showzwecken.
Tierschützer über Zustände in Wasserpark entsetzt
Einige Länder haben sogenannten Delfinarien bereits strenge Vorgaben auferlegt oder die Haltung der Tiere komplett verboten. In den USA gibt es solch ein landesweites Verbot noch nicht. In einigen Wasser- und Freizeitparks versuchen Betreiber:innen deshalb immer noch Profit mit den Tieren zu machen.
Einer davon war bis vor Kurzem "The Dolphin Company". Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das in den USA und anderen Ländern mehrere Parks betreibt, in denen Delfine, aber auch andere Meerestiere, zu Unterhaltungszwecken gehalten werden. Das Geschäft ging trotz Kritik an den Haltungsbedingungen für die Tiere lange auf, dieses Jahr musste "The Dolphin Company" aber Insolvenz anmelden.
Aktuell macht das Unternehmen jedoch nicht nur wegen seiner finanziellen Schieflage Schlagzeilen.
Tierschützer:innen der Organisation "TideBreakers" haben nämlich aufgedeckt, dass eine Gruppe von Delfinen im US-Bundesstaat Florida unter schockierenden Bedingungen gehalten wird. Darüber berichtet unter anderem das Online-Portal "20 Minutes".
Demnach seien im Gulf World Marine Park in Panama City Beach die Filteranlagen der Becken ausgefallen. Dadurch hätten sich schnell Algen gebildet. "Es war das schmutzigste Wasser, das wir je gesehen haben", zitiert das Online-Portal die Aktivist:innen. Die Verschmutzung sei so stark gewesen, dass einige Delfine ihre Augen dauerhaft geschlossen haben sollen.
Freizeitpark stand schon länger in der Kritik
Anfang dieses Monats sollen die Park-Betreiber sieben Tiere in einen anderen Park nach St. Augustine gebracht haben. Aus Sicht der Tierschützer:innen sei die Anlage aber nur ein "neues Höllenloch", heißt es in dem Bericht.
Auf Instagram behaupten die Tierschützer:innen, dass die Insolvenz des Unternehmens zu Personalabgängen, Zahlungsengpässen und Problemen bei der Beschaffung von Medikamenten geführt habe.
Die Haltungsbedingungen scheinen mehr als bedenklich zu sein. Kein Wunder also, dass die Behörden nun eingegriffen haben und vier vernachlässigte Delfine in das Clearwater Marine Aquarium (CMA) umgesiedelt haben. Dabei handelt es sich um ein gemeinnütziges Meereszentrum in Clearwater, Florida, das sich auf die Rettung, Rehabilitation und Freilassung von Meerestieren spezialisiert hat.
Auch wenn die Tiere in freier Wildbahn wohl nicht überleben würden und deshalb für den Rest ihres Lebens in menschlicher Obhut verbleiben, dürfte die Versorgung im CMA deutlich besser sein als in den Parks der insolventen "The Dolphin Company".
Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es
hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Abgesehen davon gibt es aus Sicht der Tierschützer:innen aber wohl nur wenig Grund zur Freude. Denn wie "20 Minutes" berichtet, will sich das insolvente Unternehmen neu strukturieren, um wieder rentabel zu werden und keinen der 31 Parks dauerhaft schließen zu müssen – also auch nicht den Gulf World Marine Park.
Dabei ist dessen bisherige Bilanz fatal: Innerhalb von acht Monaten sollen dort fünf Delfine gestorben sein; ein 14-jähriges Tier brach sich Medienberichten zufolge nach einem hohen Sprung aus dem Wasser das Genick.
Der Start in den meteorologischen Sommer war bislang eher durchwachsen. Das Wetter der ersten Juni-Tage war äußerst wechselhaft: Von Sonne, über Regen und Gewitter war alles dabei. Und dieser Trend könnte sich nun weiter fortsetzen.
Im Juni beginnt in Mitteleuropa der meteorologische Sommer, was in der Regel wärmeres und freundlicheres Wetter bedeutet. Tagsüber kann man sich normalerweise auf Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke einstellen. Viele Menschen freuen sich auf die langen Sommertage, keine Pullis und langen Hosen mehr. Stattdessen luftige Kleider, Shorts und Shirts.