Stell dir vor, du sitzt gemütlich mit Freunden beim Hotpot, genießt die würzige Brühe, und plötzlich macht ein Video die Runde, das dir den Appetit gründlich verdirbt.
Genau das passierte kürzlich in China, als ein Clip viral ging, der zwei Männer zeigt, die in ihr Essen urinieren. Die Restaurantkette, in der das passiert ist, zahlt nun tausenden Gästen Entschädigungen.
Das Video, das am 24. Februar gefilmt wurde, zeigt zwei junge Männer auf einem Tisch stehend, die in einen Bottich mit kochender Brühe pinkeln. Die Szenerie spielte sich in einem privaten Raum einer Haidilao-Filiale in Shanghai ab, wie das für ihren Hotpot bekannte Unternehmen mittlerweile bestätigte.
Der Clip löste im Netz schnell viel Ekel und Ärger aus. Nachdem sich die Restaurantkette tagelang nicht zu dem Vorfall geäußert hatte, veröffentlichte sie am Mittwoch ein Statement und entschuldigte sich bei ihren Gästen.
"Da das Management nie Notfallpläne erstellt oder Schulungen für den Umgang mit Vorfällen dieser Art angeboten hatte, war das Personal unserer Filiale nicht in der Lage, vor Ort irgendwelche Auffälligkeiten festzustellen oder die Sicherheit im Speisesaal aufrechtzuerhalten", teilte das Unternehmen mit.
Glücklicherweise gibt es keine Hinweise darauf, dass jemand die betroffene Brühe getrunken hat. Haidilao erklärte, dass sämtliche Eintopfgeräte und Essutensilien ausgetauscht und weiteres Geschirr und Besteck desinfiziert wurden.
Die Unternehmensleitung hat allerdings erst Tage später von dem Urin-Vorfall erfahren. Und dann brauchten sie eine weitere Woche, um herauszufinden, welche Filiale der Tatort ist. Dadurch war unklar, ob der verunreinigte Hotpot vor der nächsten Benutzung gründlich gereinigt und desinfiziert wurde.
Aus diesem Grund kündigte Haidilao an, dass Kund:innen, die zwischen dem 24. Februar und dem 8. März in der Filiale gegessen haben, eine volle Rückerstattung und anschließend eine Entschädigung in bar erhalten. Die betroffenen Gäste sollen einen Betrag erhalten, der das Zehnfache ihrer ursprünglichen Rechnung entspricht.
"Wir verstehen voll und ganz, dass der durch diesen Vorfall entstandene Schaden unserer Kunden nicht vollständig kompensiert werden kann", hieß es in der Erklärung des Unternehmens. "Wir sind bereit, unser Möglichstes zu tun, um Verantwortung zu übernehmen."
Die Schanghaier Polizei hat nach eigenen Angaben in diesem Zusammenhang zwei 17-Jährige festgenommen. Die Restaurantkette hat am Montag Zivilklage gegen sie eingereicht, wie das Unternehmen mitteilte.