Alle jungen Männer, die sich gerne stylisch und modegerecht im Schwimmbad eine Abkühlung gönnen, müssen jetzt einmal ganz stark sein. Denn, auch wenn es natürlich seinen Reiz hat, Markenunterwäsche so unter der Badehose zu tragen, dass man den Markennamen auch sieht und somit alle wissen, welch makellosen Geschmack man hat: Hygienisch ist es nicht.
Dabei kommt es natürlich nicht auf die Marke an, sondern auf den Stoff. Aber weil das Tragen von Unterhosen im Schwimmbad aktuell überhandnimmt, hat ein Freibad nun tatsächlich ein Verbot für Stoff-Bekleidung im Wasser ausgesprochen.
Der Bademeister des städtischen Freibades Lido in Bozen, Südtirol, wird sich wohl schon einige Male die Haare gerauft haben, bis er zum drastischen Entschluss kam, keine Unterhosen oder andere Sorten von Stoffunterwäsche mehr in seinem Becken sehen zu wollen. Juri Andriollo, Stadtrat von Bozen, reagierte nun auf die Forderung des Bademeisters.
"Es ist einfach nicht akzeptabel, dass Menschen in ihrer Unterwäsche ins Becken steigen. Das hat nichts mit Mode zu tun, sondern mit grundlegender Hygiene", betont Andriollo in einem Interview gegenüber dem lokalen Medium "Südtirol News". Die Stadtverwaltung hat daher eine Sensibilisierungskampagne gestartet, um besonders junge Menschen über die Unterschiede zwischen Unterwäsche und Badekleidung aufzuklären.
Hierbei kommen sogenannte Streetworker zum Einsatz, die im direkten Gespräch vermitteln, warum es wichtig ist, sich an die neuen Regeln zu halten. Denn der Stoff von Unterwäsche ist laut dem "Center for Disease Control and Prevention" in der Regel nicht dafür ausgelegt, Wasser und Feuchtigkeit zu bewältigen, schreibt "Focus".
Im Stoff können sich Bakterien und andere Mikroorganismen festhalten und dann im Wasser freisetzen. Im Schwimmbecken vermehren diese sich dann, was wiederum die Wasserqualität beeinträchtigt. Und eine Badehose, die vor dem Schwimmen angezogen wird, bringt auch weniger Bakterien ins Wasser, als eine Unterhose, die schon den ganzen Tag getragen wird.
Warum junge Männer gerade verstärkt auf den Trend der Marken-Unterhose setzen, könne man sich nicht erklären, heißt es weiter. Dabei müssen Trends in der Regel ja auch nicht erklärt werden. Man muss sie verstehen, man muss sie fühlen. Bleibt nur zu hoffen, dass die beliebten Marken bald reagieren und Badehosen herstellen, die den Verlust der Unterhose als Mode-Accessoire wettmachen können.
Wer in Frankreich in ein städtisches Becken hüpfen möchte, wird sich dort mit noch strengeren Regeln konfrontiert sehen. Denn da nimmt man es mit der Keine-Unterwäsche-Regel noch genauer, auch lockere Badekleidung ist nicht gern gesehen. Packt euch für einen Urlaub im Land der Baguettes also lieber ein knappes Höschen ein, liebe Jungs.