Über Vergnügungs-Parks wie Seaworld oder Sea Life, in denen mit Tiershows Besucher:innen gelockt werden, wird schon eine ganze Weile gestritten. Was für die einen Unterhaltung oder sogar Bildung über die Tierwelt bedeutet, ist für die anderen Tierquälerei.
Denn auch wenn Kinder in solchen Parks viele Tiere das erste (und wahrscheinlich auch einzige Mal) zu Gesicht bekommen und dabei durchaus etwas über die verschiedenen Verhaltensweisen lernen können, stellt sich die Frage, ob das tatsächlich ein Leben in Gefangenschaft für die Tiere rechtfertigt.
Dass es den Tieren in solchen Einrichtungen oft nicht gut geht, zeigen auch diverse Ereignisse. 2010 tötete ein Orcawal in Seaworld Florida seine Dompteurin, zwei Jahre später attackierte ein weiterer Wal seinen Trainer im Seaworld in San Diego und hielt ihn unter Wasser fest. Dabei gilt das Risiko nicht nur für Unterwasser-Tiere. Im Kölner Zoo starb beispielsweise 2012 eine Pflegerin nach dem Angriff eines Tigers.
Aber auch für Besucher:innen birgt der Kontakt mit Tieren in Gefangenschaft ein paar Gefahren: In der Wilhelma in Stuttgart wurden beispielsweise Menschen von Pfauen angegriffen, im Zoo Hannover brachen einst fünf Schimpansen aus ihrem Gehege aus, rannten durch den Park und stießen dabei ein Mädchen um, das anschließend mit einer Platzwunde ins Krankenhaus musste.
Aber auch, wenn bei einem Park-Besuch nichts Lebensbedrohliches passiert – wer mit Tieren in Kontakt tritt, kann freiwillig oder unfreiwillig mit ihren Geräuschen, Gerüchen und Exkrementen in Berührung kommen.
Letzteres ist kürzlich im Seaworld in San Antonio (USA, Texas) geschehen. Ein Besucher filmt die Vorführung mit Orcas, die im Becken vor ihm ihre Kreise ziehen. Dabei sieht man zunächst, dass sich hinter einem Orca eine braune Brühe breit macht: Das Tier hat sich allem Anschein nach mitten in der Show erleichtert.
Das ist wohl nichts Ungewöhnliches – schließlich muss jeder mal, auch ein Orca während seiner nicht selbst gewählten Arbeitszeit. Aber dann dreht der Wal seine zweite Runde, springt kurz vor seiner Hinterlassenschaft aus dem Wasser, um dann schwungvoll genau darin zu landen. Das Ergebnis: Braunes Wasser schwappt in einer großen Welle über den Beckenrand und auf einige der Besucher:innen.
Unter dem Video, das auf X geteilt wurde, beschreiben User:innen fleißig ihre Gedanken zu dem Ereignis. Während eine Person wütend schreibt, dass Seaworld endlich die Tiere frei lassen sollte, amüsiert sich eine andere: "Der Wal wusste genau, was er gemacht hat."
Danach dürfte die Lust an einem Besuch im Tier-Park wohl einigen vergangen sein. Der Bedarf nach einer Dusche, jedoch, sich gesteigert haben.