Australien hat viele Dinge, die Urlauber:innen anziehen. Traumhafte Sandstrände, viel Sonne, unzählige Möglichkeiten für abenteuerliche Roadtrips und eine einzigartige Tierwelt. Viele denken bei Down Under direkt an knuffige Beuteltiere wie Koalas, Kängurus oder Wombats.
Es gibt allerdings auch einige eher unangenehme Vertreter der australischen Tierwelt. Da wäre beispielsweise der Helmkasuar, ein großer Laufvogel, der mit seinen Krallen Menschen schwere Verletzungen zufügen kann.
Oder die aggressive Sydney-Trichernetzspinne, die mit ihrem Gift selbst für Erwachsene eine Gefahr darstellt. Oder die Inlandtaipan, eine Schlange, die mit einem Biss theoretisch genug Gift abgibt, um 100 Menschen zu töten. Solchen Tiere will man bei seinem Australien-Urlaub wohl lieber nicht begegnen.
Manchmal kann man es sich aber nicht aussuchen. Und genau diese Erfahrung musste ein 26-jähriger Deutscher vor Kurzem machen. Er schwamm in der beliebten Bucht Hearson's Cove in der Nähe von Karratha, als er seine Hand auf den Meeresboden sinken ließ.
Dort vermutete er nur Sand zu berühren, aber dann stach ihm etwas am Finger. "Ich habe die Hand gerade aus dem Wasser genommen und sie hat ein bisschen geblutet", sagt Kacper Krupa gegenüber "Abc News".
Kurz darauf seien die Finger angeschwollen und er haben einen starken Schmerz verspürt, der von der Hand über den Arm und die Schulter bis zur Brust gewandert sei. "Es fühlte sich an, als würde ein Elefant gegen dein Herz treten", zitiert ihn der australische Nachrichtsender.
Was Krupa zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Er ist wahrscheinlich von einem Steinfisch gestochen worden, der zu den giftigsten Fischen der Welt zählt. Wer gestochen wird, muss nicht nur mit extremen Schmerzen rechnen, sondern auch Übelkeit, Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen.
Unbehandelt kann ein Stich des giftigen Fischs sogar tödlich enden.
Der ausgebildete Rettungssanitäter hatte jedenfalls den richtigen Instinkt und entschied sich, umgehend ins Krankenhaus zu fahren. Dafür musste er sich trotz immenser Schmerzen selbst hinters Steuer setzen. Denn seine Freundin sei gerade erst dabei gewesen, Autofahren zu lernen.
"Sie hat im Grunde nur die Gänge gewechselt, ich habe die Kupplung getreten, weil ich meine linke Hand nicht benutzen konnte", erklärt Krupa gegenüber "Abc News". "Ich habe versucht vor Schmerzen nichts das Lenkrad abzureißen."
Im Krankenhaus angekommen erhielt der 26-jährige Deutsche umgehend Schmerzmittel. Seine Hand sei in eine Mischung aus heißem Wasser und Essig getaucht worden, um das Gift zu behandeln.
Anfangs sei nicht klar gewesen, welches Tier ihn gestochen habe. Ein Bluttest habe aber "mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit" ergeben, dass es sich um einen Steinfisch gehandelt haben muss.
Glücklicherweise wurde bereits in den 1950er-Jahren ein Gegengift entwickelt. Seitdem ist kein Todesfall durch einen Steinfisch bekannt. So konnte Krupa bereits einen Tag nach seiner Behandlung entlassen werden. Danach habe er noch eine Woche Antibiotika eingenommen, um voll zu genesen.