Die kanarischen Inseln sind nicht nur im Sommer, sondern vor allem im Winter ein beliebtes Ziel. Kein Wunder, wenn man sich die durchschnittlichen Temperaturen auf den zu Spanien gehörenden Inseln anschaut. Auch in der kalten Jahreszeit kann man hier mit angenehmen Temperaturen um die 20 Grad rechnen. Doch die Beliebtheit von Teneriffa, Gran Canaria und Co. hat ihren Preis.
Die Preise für Urlaub auf den Kanaren ziehen schon seit längerem deutlich an, so auch im vergangenen Monat. Besonders tief in die Tasche greifen müssen Tourist:innen, die Wert auf ein Hotel mit Pool oder in der Nähe vom Strand legen, wie der Hotelpreis-Index zeigt.
Hotels in Strandnähe und mit Pool haben laut den spanischen Statistiken beim Preis besonders zugelegt, berichtet "Teneriffa-News".
Durchschnittlich sind die Preise für Unterkünfte auf den Kanaren im vergangenen Monat um acht Prozent gestiegen. Für Tourist:innen bedeutet das, dass sie im Durchschnitt mit Kosten von 135,50 Euro für eine Nacht aufbringen müssen. Ein Rekord für die kanarischen Inseln, heißt es im Bericht.
Die Preise orientieren sich damit immer mehr an Madrid, der teuersten Region Spaniens. Hier sind die Zimmerpreise um 9,6 Prozent auf durchschnittlich 165 Euro pro Übernachtung gestiegen. Im Vergleich zu den Kanaren ist das kein großer Unterschied mehr.
Obwohl die Zimmerpreise dieses Jahr jeden Monat teurer geworden sind, sind Fuerteventura, Teneriffa und alle anderen Inseln aus dem Archipel weiterhin beliebte Urlaubsziele. Die Zahl der Tourist:innen geht durch die Decke – und damit auch der Umsatz, den die Kanaren mit ihnen machen.
Nach dem sogenannten RevPar, der die durchschnittlichen Einnahmen der Hotels pro belegtem Zimmer angibt, ist der Umsatz im Vergleich zum Vormonat um 8,7 Prozent gestiegen. Konkret lag der Umsatz pro verfügbarem Zimmer bei 115,70 Euro. Auch hier erreicht die Inselgruppe nach Madrid den zweitbesten Wert in ganz Spanien.
Finanziell lohnt sich der Tourismus für die Kanaren. Bei den Einwohner:innen jedoch stößt die Entwicklung mittlerweile auf Gegenwehr. Sie lehnen sich zunehmend gegen die wachsende Zahl an Tourist:innen auf und demonstrieren gegen den Massentourismus und seine Folgen.
Im Oktober sind wieder Tausende Menschen auf Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura auf die Straße gegangen. Sie forderten unter anderem eine Begrenzung des Tourismus und ein scharfes Vorgehen gegen Ferienwohnungen. Schon im April dieses Jahres gab es eine große Demonstration, an der offiziellen Angaben zufolge mehr als 55.000 Personen teilnahmen.