Durch Leichtsinn einen Unfall verursachen und dann auch noch das Leben eines Menschen gefährden und nachhaltig schädigen. Mit diesem Vergehen muss ein junger Mann aus Großbritannien nun seit etwa zwei Jahren leben.
George Taylor war 17 Jahre alt und hatte seinen Führerschein gerade einmal zwölf Wochen, als er im Januar 2023 alleine im Auto unterwegs war, auf dem Weg zum College. Er telefonierte mehrmals während der Fahrt, verschickte Nachrichten und Videos – und filmte sich selbst dabei, wie er ohne Hände am Lenkrad umherfuhr.
Abgelenkt von seinem Handy, nahm er den Verkehr nicht mehr wahr und merkte nicht, dass er auf eine Kreuzung zufuhr. An dieser stand ein Auto, die Insassin wartete auf eine freie Fahrbahn. Bevor sie losfahren konnte, prallte George Taylor jedoch in ihren Wagen.
Catherine Davies wurde bei dem Aufprall vom Hals abwärts gelähmt und benötigt nun lebenslange Pflege in einer speziell angepassten Wohnung mit lebenserhaltenden Geräten, berichtet die "Daily Mail". Laut Zeugenaussagen schien Taylor nicht auf den Verkehr vor ihm reagiert zu haben.
Der Polizei sagte der Teenager, im Moment des Aufpralls habe er sich gerade nach vorne gelehnt, um seine E-Zigarette aus dem Getränkehalter zu holen, wofür er das Handy beiseiteschieben musste. Kommissar Walchester, der den Fall betreut, sagte, Taylor "hätte sich nicht mit der Absicht auf den Weg gemacht, einer anderen Person unvorstellbare Verletzungen zuzufügen, aber leider hat er genau das getan". Auch sei es ein Wunder, dass er bei all dem Chatten und Filmen nicht schon früher einen Unfall verursacht habe.
Davies wurde direkt nach dem Unfall schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht und musste an der Wirbelsäule operiert werden. Sie verbrachte zwei Jahre in verschiedenen Krankenhäusern, unter anderem in der Wirbelsäulenabteilung des Princess Alexandra Hospital in Sheffield, und wurde erst Anfang dieses Monats entlassen.
Catherine Davies ist eine alleinerziehende Mutter, die als Fitnesstrainerin arbeitete. Nun ist sie querschnittsgelähmt und muss rund um die Uhr betreut werden. Davies ist jetzt auf einen Luftröhrenschnitt – eine Öffnung in ihrer Luftröhre – angewiesen, damit sie atmen kann. Außerdem hat sie jetzt eine "Augenmaschine", die ihr bei der Kommunikation hilft, da ihre Stimmbänder schwer beschädigt wurden und ihre Sprachfähigkeit einschränkt ist.
Der Vater von Davies äußerte sich auch bei der "Daily Mail": "Sie wird nie mehr selbstständig atmen, Essen schmecken können oder ihren Sohn umarmen."
Catherine Davies war eine fitte und gesunde Mutter, die nun als Folge von Taylors Handeln für den Rest ihres Lebens gelähmt sein wird und lebenslange Pflege und Unterstützung benötigt, sagte Kommissar Walchester der "Daily Mail".
Laut Walchester wollen Catherine Davies und ihre Familie, dass ihre Geschichte erzählt wird, um auf die Gefahren hinzuweisen, die die Benutzung eines Mobiltelefons am Steuer mit sich bringt. Sie haben die Hoffnung, dass durch die Aufmerksamkeit für Verkehrssicherheit niemand sonst in ihre Lage kommen muss.
Vor dem Norwich Crown Court wurde Taylor zu 26 Monaten Haft in einer Jugendstrafanstalt verurteilt. Er hatte zuvor zugegeben, durch gefährliches Fahren schwere Verletzungen verursacht zu haben.