Schlechte Nachrichten für Beschäftigte von Audi: Der Automobilhersteller will laut einem Medienbericht zahlreiche Stellen abbauen. Insgesamt soll der Abbau rund 15 Prozent der Jobs betreffen. In Deutschland wären das etwa 4500 Stellen.
Um wie viele Stellen es sich konkret handelt, dazu äußerte sich Audi bisher nicht, berichtet das "Manager Magazin". Das Unternehmen bestätigte aber, dass der Vorstand momentan mit dem Betriebsrat verhandeln würde.
Treffen wird es vor allem diejenigen, die im indirekten Bereich arbeiten. Über 2000 Stellen sollen allein im Bereich Entwicklung mittelfristig wegfallen, schreibt das "Manager Magazin" unter Berufung auf Insider.
Für die technische Entwicklung ist derzeit Audi-Chef Gernot Döllner zuständig. Er erklärte, dass der Bereich neu strukturiert werden soll. Dabei ginge es nicht um Stellenabbau, betonte er. Er sprach stattdessen von einer engeren Verknüpfung der Abteilungen und Förderung schnellerer Entscheidungen. Am 1. Januar 2025 sollen die Änderungen in Kraft treten.
Die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie habe weiter Bestand, erklärte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Dienstag. Eine Sprecherin von Audi erklärte, dass in der Vereinbarung auch geregelt ist, dass wenn sich die unternehmerischen Rahmenbedingungen verschlechtert haben, neue Verhandlungen aufgenommen werden würden. "Der Audi Vorstand bestätigt, dass dies nun der Fall sei", hieß es. Die Gespräche würden intern geführt.
Audi musste einen im Vergleich zum Vorjahr massiven Gewinneinbruch im dritten Quartal des Jahres einstecken. Das Betriebsergebnis lag von Juli bis September bei 106 Millionen Euro, erklärte der Konzern am Dienstag. Das sind 91 Prozent unter dem Wert aus dem vergangenen Jahr. Audi sprach von einer "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage".
Besonders die Schließung des Werks im belgischen Brüssel, die Ende Februar 2025 ansteht und in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat hohe Kosten verursacht. In dem Werk sind 3000 Angestellte beschäftigt.
Auch die Audi-Mutter Volkswagen hat damit gedroht, drei Werke zu schließen, Zehntausende Stellen zu streichen und fordert in der aktuellen Tarifrunde ein Gehaltsminus von zehn Prozent sowie den Verzicht verschiedener Sonderzahlungen.
Vor dem Audi-Werk in Ingolstadt ist es in der vergangenen Woche bereits zu Warnstreiks zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband VBM gekommen. Die Mitarbeitenden forderten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent und außerdem, dass die Ausbildungsvergütung um 170 Euro angehoben wird.
Lau einem Bericht der "Bild" aus dem Sommer dieses Jahres verdient ein Praktikant bei Audi 19.200 Euro. Mehr bekommen natürlich andere Angestellte. Kfz-Mechatroniker gehen laut "Bild" mit einem Gehalt von 36.700 Euro nach Hause, Mechatroniker mit 50.100 Euro und Automobilkaufleute mit 57.700 Euro. Ingenieure verdienen schon 88.900 Euro, eine Teamleitung 92.500 Euro und Manager 120.300 Euro.