Panorama
Drogen

RTLZwei: Rentner raucht Cannabis und muss Dreh abbrechen

Alexander (li), Tim und, Andi (re.) rauchen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Joint
Alexander (l.) machte keine gute Erfahrung mit Cannabis.Bild: RTLZWEI, Maximusfilm
Panorama

Cannabis: Rentner raucht ersten Joint – TV-Dreh wird abgebrochen

18.02.2025, 19:0318.02.2025, 19:04
Mehr «Panorama»

Unter Cannabis-Fans war die Euphorie vergangenes Jahr groß, als die Droge in Deutschland teilweise legalisiert wurde. Seit April 2024 ist es für Erwachsene erlaubt, bis zu 25 Gramm getrocknetes Cannabis mit sich zu tragen. Zu Hause darf man sogar bis zu drei Cannabispflanzen zu privaten Zwecken anbauen und 50 Gramm Bubatz besitzen.

Die nicht-kommerziellen Cannabis Social Clubs sind drei Monate später legalisiert worden. Was anfangs mit großen Hoffnungen verbunden war, sorgt mittlerweile für viel Ernüchterung. Die nötigen Anbau-Lizenzen werden nämlich nur sehr langsam erteilt.

In Hessen haben beispielsweise gerade mal zwei Cannabis-Clubs eine entsprechende Lizenz erhalten. Zwei Dutzend Anträge sind noch in Bearbeitung, wie die "Hessenschau" berichtet. Gleichzeitig könnte das Cannabis-Gesetz der Ampel-Koalition von der nächsten Bundesregierung wieder gekippt werden. Aktuell hat nämlich der Friedrich Merz die besten Chancen, ins Kanzleramt einzuziehen. Und der ist bekanntermaßen kein Verfechter der "Bubatz"-Legalisierung.

Zwischenfall bei Dreh für RTLZwei: Rentner verträgt Joint nicht

Das Thema bringt also viel Diskussionsstoff mit sich. Genau das wollte RTLZwei für sich nutzen und hat nun eine "facettenreiche Doku über den Wandel und die Schattenseiten des Cannabismarktes" gedreht. Die Sendung wird am Dienstagabend um 21.15 Uhr unter dem vielsagenden Titel "Bekifftes Deutschland – Zwischen Rausch und Realität" ausgestrahlt; online ist sie schon jetzt verfügbar.

Dafür hat das Dreh-Team unter anderem einen Drogendealer sowie Polizei und Zoll begleitet. Für Aufsehen dürfte aber vor allem das Experiment mit einem 74-jährigen Rentner sorgen.

Doch von vorne: Der TV-Sender kündigte vorab an, dass man in "spannenden Experimenten" die Auswirkungen von THC, also dem berauschenden Bestandteil von Cannabis, im Alltag getestet habe; alles natürlich unter medizinischer Überwachung.

Dafür haben sich IT-Vertriebsleiter Tim (41), Grundschullehrerin Andy (62) und Rentner Alexander (74) haben zusammengesetzt und vor laufender Kamera ihren allerersten Joint geraucht. "Nachdem es jetzt legal ist, interessiert es mich doch schon ein bisschen", sagt der Rentner zu Beginn.

In Anwesenheit eines Arztes zünden sich die drei dann alle jeweils ein Tütchen an. "Geschmacklich ist es für mich nicht lecker oder gut", meint der 41-jährige Tim und Alexander stimmt ihm zu. "Das muss super wirken, dass ich das noch mal mache", sagt der Rentner, während er heftig husten muss. Das mit dem Husten sei normal, meint der Arzt. Die Schleimhäute und Atemwege seien es nicht gewohnt.

Cannabis-Konsum: Das sind die Risiken

Nach ein paar Minuten fühlt sich der 72-Jährige aber schon nicht mehr gut. "Mir ist ein bisschen schwindelig", sagt er. Danach sieht man ihn schwankend aufstehen und ins Haus laufen. Die Stimme aus dem Off erklärt, dass er die typischen Symptome einer Cannabis-Vergiftung hat: Blässe, Schwindel, Übelkeit und Schwäche.

Unter Begleitung des Arztes schafft es Alex ins Bett. Dort legt er sich flach auf den Rücken, der Dreh wird daraufhin abgebrochen. Der Arzt geht davon aus, dass der Zustand etwa drei Stunden anhalten wird. So schnell wird der Rentner also wohl nicht mehr kiffen.

Den anderen beiden Proband:innen geht es derweil gut, rauchen wollen sie aber kein zweites Mal. Wenn, dann würden sie lieber Kekse essen.

Cannabis ist der wissenschaftliche Name der Hanfpflanze, die Droge selbst befindet sich in deren Blüte. Die berauschende Wirkung geht vor allem auf den Inhaltsstoff THC zurück; CBD hat hingegen eine entspannende Wirkung. Wie ein Mensch auf die Inhaltsstoffe reagiert, kann sehr unterschiedlich sein. Es kommt beispielsweise auf den Gesundheitszustand, die Vorerfahrungen und die aufgenommene Menge an.

Denn die Wirkung hängt auch davon ab, wie die beiden Inhaltsstoffe in einer Pflanze verteilt sind. Ist es eine Sorte mit hohem THC- und geringem CBD-Gehalt, können vor allem Unerfahrene unangenehme Momente erleben.

Das Bundesgesundheitsministerium warnt, dass nach dem Kiffen Angst- und Panikgefühle aufkommen können. Auch mit Herzrasen, Erinnerungslücken oder Übelkeit müsse man rechnen. Bei regelmäßigem Konsum besteht wie bei anderen Drogen eine Suchtgefahr; außerdem könnten Depressionen oder Psychosen auftreten.

Frankreichs Abgeordnete müssen nicht mehr aufstehen zum Abstimmen

Barrieren sind für Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Sie können physischer Natur sein, wie beispielsweise Treppen oder enge Türen. Daneben gibt es aber auch digitale oder kommunikative Hürden, die Menschen einschränken.

Zur Story