Hacker verschaffen sich Zugang zu dem eigenen Social-Media-Profil. Dort posten sie Bilder oder verschicken komische Nachrichten, machen Werbung oder starten Phishing-Versuche. Ein Szenario, vor dem sich viele Nutzer:innen von Instagram, Tiktok und anderer Social-Media-Kanäle sorgen dürften. Immerhin können die Folgen weitreichend sein und auch das Zurückholen des Accounts ist mit Aufwand verbunden.
Die Polizei warnt vor den Gefahren, die mit dem Internet zusammenhängen. Verschont bleiben aber auch die Beamten nicht. Die Polizei Braunschweig ist nun selbst ins Visier von Hackern geraten und hat die Kontrolle über den eigenen Instagram-Account verloren.
Für gewöhnlich will die Polizei Braunschweig auf ihrem Account attraktiv für eine junge Zielgruppe sein, gibt Sicherheitshinweise oder klärt über Betrugsmaschen auf. Doch die mehr als 13.000 Follower:innen bekommen seit Donnerstag merkwürdige Inhalte zu sehen.
Statt Polizei-Content tauchten am Abend freizügige Fotos einer Person auf. Die Bilder sind mittlerweile wieder gelöscht. Wie die "Bild" berichtet, sollen kurz auch Bilder einer Person mit Auto, Schampus und im Pool gepostet worden sein. Auch diese Bilder wurden wieder gelöscht.
Zwischenzeitlich wurde auf dem Account auch ein Weingeschäft in Boston beworben, schreibt die "Braunschweiger Zeitung". Auch ein Link, vermutlich ein Phishing-Link, wurde gepostet.
Am Freitagabend änderte sich das Profilbild. Nun war ein Mann zu sehen. Kurios: Der Account hat innerhalb weniger Stunden knapp 100 Follower:innen dazugewonnen.
Offenbar ist die Polizei Braunschweig also Opfer eines Hacks geworden. Das bestätigten sie gegenüber dem "Spiegel" und informierten auch über die eigenen Kanäle darüber. Auf X (ehemals Twitter) und auf Facebook meldet sich die Behörde am Vormittag zu Wort. "In der vergangenen Nacht wurde unser Instagram-Account 'polizei.braunschweig' gehackt. Aktuell dort gezeigte Inhalte stammen nicht von uns!", heißt es dort.
Weiter informiert die Braunschweiger Polizei: "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung und informieren euch, sobald wir wieder Zugriff auf unseren Instagram-Account haben."
Am Freitagabend war es schließlich soweit: Die Polizei Braunschweig konnte die Kontrolle über ihr Profil zurückerlangen und kehrte auf Instagram zurück. "Da sind wir wieder", verkündeten sie. "Wir freuen uns wieder für euch da zu sein und mit Infos rund um unsere Arbeit zu versorgen."
Den zwischenzeitlichen Verlust ihres Accounts scheinen die Beamten auch mit Humor zu nehmen. Mit einem Zwinkern kommentieren sie: "Über welches Thema wollt ihr als Nächstes etwas wissen? Vielleicht zu: Wie schütze ich meinen Instagram Account?"
Social-Media-Konten sind immer wieder im Visier von Kriminellen. Oftmals erbeuten sie massenhaft Accounts, mit denen sie Instagram-Nutzer:innen zum Beispiel auf ominöse Websites locken wollen. Einem solchen Angriff auf Social-Media-Accounts kann etwa das Einrichten einer Zwei-Faktor-Authentifizierung vorbeugen. Damit besteht für Scammer eine weitere Hürde, um an Account-Daten zu gelangen.