Auf dem Oktoberfest kommt es regelmäßig zu Sexualdelikten.Bild: imago images / Peter Schickert
Panorama
01.10.2024, 10:5601.10.2024, 13:09
Ständig wird vermittelt, wie ausgelassen die Stimmung auf der Wiesn ist. Gute Laune, feuchtfröhlicher Spaß. Doch jedes Jahr gibt es auch Berichte über Straftaten, darunter Dutzende Sexualdelikte. 2023 hat die Polizei 73 erfasst, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein.
Besserung gibt es in diesem Jahr nicht. Bisher hat die Polizei eigenen Angaben zufolge seit dem Anzapfen am 21. September 31 Sexualstraftaten erfasst, bei einer handelt es sich um ein Vergewaltigungsdelikt. In der ARD-Sendung "Brisant" äußern sich nun Betroffene zu den Vorfällen.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Sexualdelikte bei Oktoberfest weiterhin massives Problem
"Manchmal ist es ein einfaches, so leicht über den Po streicheln, wo man sich denkt, was ist hier los?", sagt eine Frau, die auf der Wiesn war. Es ist eine von vielen Geschichten, die in dem ARD-Beitrag geschildert werden.
So sagt eine weitere Frau, dass jemand versucht hat, ihr unter den Rock zu fotografieren. Dabei handelt es sich um Upskirting. Bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe kann es dafür geben. Für die Betroffene in dem "Brisant"-Bericht ging die Situation noch gut aus. Freund:innen und das Security-Personal griffen ein.
Eine weitere junge Frau appelliert an Betroffene, Vorfälle nicht ungestraft zu lassen. "Falls es jemandem passiert, bitte ruft die Polizei, weil dann vermindert ihr das auch für andere Leute auf der Wiesn, dass das denen nicht passiert."
Um Frauen und Mädchen Hilfe zu bieten, gibt es seit einigen Jahren den "Safe Space" beim Oktoberfest, bis 2021 noch als "Security Point" bekannt. Und auch dort ist die Bilanz bitter. Bisher haben sich mehr als 180 Frauen dort gemeldet.
Immer mehr Wiesn-Besucherinnen melden sich beim "Safe Space"
Laut Polizei geht zwar die Zahl der Straftaten zurück, doch die Zahl der Wiesn-Besucherinnen, die sich beim "Safe Space" melden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gestiegen. Insgesamt meldeten bisher zwölf Mädchen und Frauen sexuelle Übergriffe.
Die 14 Mitarbeiterinnen im "Safe Space" helfen mit Beratung, Recherche, Begleitung, Decken, Geld, Taxigutscheinen und mit Kleidung aus, sind quasi für jeden Vorfall gerüstet. Auch Tipps zum Umgang mit schwierigen bis zu gefährlichen Situationen bieten sie an, etwa die Handynummer der besten Freundin separat am Körper zu tragen oder im Vorfeld Treffpunkte zu vereinbaren.
So hilfreich die Tipps auch sein mögen, die Situation auf der Wiesn für viele Frauen ist nach wie vor heikel. "Da muss auf jeden Fall was getan werden", sagt ein Kellner abschließend in der "Brisant"-Folge. Der bayrische Ministerpräsident, Markus Söder, hat sich zu den Delikten noch nicht geäußert – wie schon in den Jahren davor.
(Mit Material von dpa)
Bereits in den Jahren 2000 bis 2005 sowie zuletzt zwischen 2021 und 2023 wütete auf den Balearischen Inseln eine Krankheit, die zu großen Verlusten führte: Die Blauzungenkrankheit. Die Viruskrankheit befällt Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen.