Steigt man auf ein Pferd, kann man herunterfallen, setzt man sich in einen Flieger, kann man abstürzen - und organisiert man ein großes Sportevent, kann es Übergriffe und Sicherheitsrisiken geben.
In allen Situationen kann man eigentlich nur eines tun: Sich so gut es geht auf den Ernstfall vorbereiten. Genau das macht Paris aktuell für die Olympischen Spiele, die dieses Jahr in Frankreichs Hauptstadt ausgetragen werden.
Die Stadt erwartet 15.000 Athlet:innen, mehr als 300.000 Zuschauende in den Stadien und Arenen vor Ort, sowie etwa 1,5 Milliarden Menschen, die das Spektakel von zu Hause aus verfolgen werden. Es sind also viele Blicke auf die französische Hauptstadt gerichtet.
Damit hier alles glattläuft, hat der Staat für ein "einmaliges Sicherheitsaufgebot" gesorgt, wie der "Tagesspiegel" schreibt. Auf den Straßen von Paris sollen aktuell täglich 35.000 Polizist:innen sowie 18.000 Soldat:innen im Einsatz sein.
Das Sicherheitskonzept ist aufwändig, allumfassend - und für einige Anwohner:innen sicherlich auch nervig. Denn die Stadt ist in Vorbereitung auf die Spiele seit Tagen in verschiedene Sicherheitszonen unterteilt.
In die grauen und schwarzen Zonen haben nur Sportler:innen, Akkreditierte und Zuschauer:innen mit gültigen Tickets Zugang. Dazu gehören das Roland-Garros-Stadion, der Prinzenpark, die Süd Paris Arena, die Bercy Arena, das Eiffelturm-Stadion, die Champ de Mars Arena, das Grand Palais, La Concorde, Invalides und die Arena Porte da la Chapelle.
Um die Stadien und Arenen herum befinden sich die Roten und die blauen Zonen. In die blauen Zonen kommen Autofahrer:innen nur mit einem Dokument, das begründet, warum sie in der Zone unterwegs sein müssen. In der roten Zone ist motorisierter Verkehr verboten. Hier fahren auch keine Busse mehr. Ausnahmen sind Hilfsfahrzeuge wie Krankenwägen.
Die Sicherheitszonen sind mit Bauzäunen gesichert, teilweise kommt man von der Straße nicht auf den Gehsteig oder andersherum. Das ist auch für Ladenbesitzer ärgerlich, weil so Menschen an ihren Läden vorbeilaufen, aber nicht hineingehen können.
In der roten Zone, die am stärksten gesichert ist, prüfen Sicherheitsbeamte jedes Einkehren von Passant:innen. Hier kommen auch Anwohner:innen nur noch durch, wenn sie einen QR-Code vorweisen können, der bestätigt, dass sie sich in dieser Zone aufhalten dürfen.
Den mussten die Pariser:innen bereits einige Zeit vorab beantragen. Bei all dem Tumult wundert es also nicht, dass aktuell viele Anwohner:innen keine Lust auf die Stadt haben, und für eine Weile das Weite suchen.
Für die Pariser:innen ebenfalls ärgerlich: Einige zentrale Metro-Stationen sind geschlossen. Das erschwert das Reisen in der Stadt, zusätzlich zu den Bauzäunen und Sicherheitskontrollen.