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Giftspinne breitet sich vor der Grenze Deutschlands in Österreich aus

Südrussische Tarantel, lycosa singoriensis *** Southern Russian tarantula lycosa singoriensis Copyright: xSIMIx ALLWS616647
Die Südrussische Tarantel ist die größte Spinnenart Mitteleuropas.Bild: imago / allOver
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Vorsichtig, giftig: Größte Spinne Mitteleuropas breitet sich an deutscher Grenze aus

28.10.2024, 12:03
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Vogelspinnen, Taranteln und anderes Ungeziefer im XXL-Format verbinden die meisten Menschen hierzulande mit tropischen Regionen. Dabei macht der Klimawandel viele dieser Gewissheiten obsolet. Denn immer mehr exotische Pilze, Pflanzen und Tiere dringen nach Mitteleuropa ein.

Bei einem unserer Nachbarn etabliert sich – zum Schrecken vieler – aktuell ein unerwünschter Gast: Die Südrussische Tarantel. Die Spinne ist dabei nicht nur groß und haarig. Sie ist dazu auch noch giftig.

Invasive Art: Vogelspinne auf dem Weg nach Deutschland?

Was eine Wienerin im letzten Jahr noch für einen ungewöhnlichen Ausreißer gehalten hat, scheint nur ein Vorbote für deutlich mehr gewesen zu sein. "Es werden immer mehr", schildert sie ihre Erfahrungen gegenüber dem österreichischen Online-Medium "heute.at".

Die Furcht vor Spinnen ist kein neues Phänomen, selbst hierzulande, wo gefährliche Gattungen eher die Ausnahme bilden. Die invasive Art in Österreich gibt den Arachnophobiker:innen allerdings gute Gründe zur Panik. Denn die Südrussische Tarantel sieht nicht nur furchteinflößend aus, ihr Biss ist dazu auch noch giftig.

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Das Gift ist für Menschen zwar nicht lebensbedrohlich, der Biss kann aber Schmerzen vergleichbar mit dem eines Bienenstichs erzeugen, wie Robert Riener dem Newsportal erklärte. Der Experte, der in einem Wiener Zoo arbeitet, beschwichtigt allerdings: "Sofern man das Tier aber nicht mit bloßer Hand angreift, hat man nichts zu befürchten."

Nosferatus Erbe: Giftspinne ist vom Aussterben bedroht

Damit steht die Südrussische Tarantel auf einer Stufe mit der in Deutschland weit verbreiteten invasiven Art der Nosferatu-Spinne. Die Wirkung des Gifts wird zumeist mit Apathie, Trägheit und einer schmerzhaften Schwellung im Bereich der Bisswunde beschrieben

Ihr Auftreten ist aber eigentlich ein Grund zur Freude. Denn die Gattung ist vom Aussterben bedroht. Die größte Spinnenart, die in Mitteleuropa gefunden werden kann, steht auf der Roten Liste. Sie unterliegt daher streng genommen gesetzlichem Tierschutz und darf nicht getötet werden.

Wer ein Herz für bedrohte Arten hat, sollte die Spinne mit einem Glas fangen und es mithilfe von einem Blatt Papier als Glasverschluss in der Natur in die Freiheit entlassen.

Sichtbar ist die südrussische Tarantel aktuell besonders deshalb, weil Balzzeit ist. Männliche Exemplare wagen sich daher auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin aus ihren Verstecken hervor. "Sie wandern – besonders an milden Herbsttagen – viel umher und verirren sich dabei auch in Garagen, Gärten oder Häuser", beschreibt Österreichs Naturschutzbund das Verhalten.

Zehntausende demonstrieren für mehr Klimaschutz
Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.

Zehntausende Menschen haben in mehreren deutschen Städten für mehr Klimaschutz demonstriert. In Berlin gab die Polizei die Zahl der Demonstrierenden mit rund 8000 an, die Veranstaltenden sprachen von 10.000 Teilnehmenden. Sie folgten einem Aufruf der Klimaschutz-Initiative Fridays for Future (FFF), die einen verstärkten Kampf gegen den Klimawandel und für die Demokratie fordert. Die Initiative sprach am späten Nachmittag von bundesweit 150 Protestaktionen, an denen mehr als 130.000 Menschen teilgenommen hätten.

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