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USA droht Insektenplage: Im April sollen Billionen Zikaden schlüpfen

March 18, 2024: A Brood X cicada on a tree in Kickapoo State Recreation area near Danville, Illinois, on June 10, 2021. - ZUMAm67_ 20240318_zaf_m67_002 Copyright: xE.xJasonxWambsgansx
Den USA droht eine massive Invasion von Insekten. Bild: Imago Images / ZUMA Wire
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USA: Insekten-Invasion droht – geschieht nur alle 221 Jahre

04.04.2024, 07:10
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Zehn biblische Plagen erstreckten sich laut dem 2. Buch Mose des Alten Testaments über die Menschheit. Die achte von zehn: eine Heuschreckenplage. Wörtlich heißt es in der Bibel: "Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand über Ägyptenland, dass Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und alles auffressen, was im Lande wächst, alles, was der Hagel übriggelassen hat."

Im April dieses Jahres droht den USA nun ein ähnliches Schicksal. Statt Heuschrecken sind es allerdings Zikaden, die massenhaft aus dem Boden schlüpfen werden. Prognosen gehen von Milliarden, womöglich sogar Billionen von Insekten aus. Das letzte Mal, dass sich ein solches Naturschauspiel ereignete, war vor 221 Jahren, im Jahr 1803.

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Hintergrund dieses Phänomens ist das periodisch auftretende Brutverhalten von Zikaden. In den USA gibt es zwei periodische Zikadenbruten – Brut XIX und XIII – die entweder 13 oder 17 Jahre unter der Erde bleiben. Im Mittleren Westen und im Südosten der USA überschneiden sich die vermuteten Verbreitungsgebiete, Forscher:innen zufolge könnten bis zu 19 Bundesstaaten davon betroffen sein.

"Wir haben Billionen dieser erstaunlichen lebenden Organismen, die aus der Erde kommen und auf Bäume klettern, und es ist einfach ein einzigartiges Erlebnis, ein Anblick", sagt Biophysiker Saad Bhamla dem Magazin "Fortune". "Es ist, als würde eine ganze außerirdische Spezies unter unseren Füßen leben, und dann kommen sie in einigen Jahren heraus, um Hallo zu sagen."

Zikadenschwarm in den USA ist für Menschen ungefährlich

Ab Ende April werden die Insekten erwartet, das stärkste Auftreten werde Forscher:innen zufolge zwischen Mitte Mai und Ende Juli vorkommen. Einige Tage nach dem Schlüpfen beginnen die Männchen zu summen, um eine Partnerin zu finden. Ein Geräusch, das in der Summe die Lautstärke eines Flugzeugs erreichen kann.

Der "New York Times" erklärte Floyd W. Shockley, Entomologe und Sammlungsleiter am Smithsonian National Museum of Natural History, dass die Zikaden, die nur etwa einen Monat leben, nicht weit von dem Ort entfernt sterben würden, an dem sie auch geschlüpft sind.

ARCHIV - 17.05.2021, USA, Chevy Chase: Ausgewachsene Zikaden sitzen auf einer Pflanze. (zu dpa "Forscher: Mitte und Südosten der USA steht Zikadenschwemme bevor") Foto: Carolyn Kaster/AP/dpa ...
Milliarden bis Billionen von Zikaden werden Ende April in den USA erwartet. Bild: AP / Carolyn Kaster

Da sie aber "nicht besonders gut fliegen und noch schlechter landen können", landen Zikaden oft auf Gehwegen und Straßen, wo sie von Menschen oder Autos zerquetscht werden können und "möglicherweise die Straßen rutschig machen".

Darüber hinaus seien sie für Menschen nicht gefährlich. Im Gegenteil. Shockley sagt: "Anstatt sie in den Müll zu werfen oder mit der Kehrmaschine aufzuräumen, sollten die Menschen sie im Grunde als kostenlosen Dünger für die Pflanzen in ihren Gärten und Naturgebieten betrachten."

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Das kalte und nasse Aprilwetter hat nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einigen Regionen in der Nacht zum Sonntag für "ordentliche" Mengen an Neuschnee gesorgt. Spitzenreiter ist eine Wetterstation im oberbayerischen Kreuth-Glashütte, wo 26 Zentimeter registriert wurden, wie der Diplom-Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD in Offenbach sagte. Immerhin 16 Zentimeter fielen nach seinen Worten in Bad Brambach-Hohendorf im Vogtlandkreis in Sachsen, in Bad Hindelang im Allgäu und in Borgentreich im Osten von Nordrhein-Westfalen. 15 Zentimeter Neuschnee seien in Baiersbronn und in Bernau-Goldbach im Schwarzwald sowie im oberbayerischen Anger-Stoißberg gefallen, wie Kirchhübel sagte.

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