Treffen zwischen Ukraine, Europäern und USA am Sonntag in Genf
Treffen zwischen Ukraine, Europäern und USA am Sonntag
Vertreter:innen führender europäischer Staaten wollen am Sonntag mit den USA und der Ukraine über den US-Friedensplan sprechen. Das Treffen werde in Genf stattfinden, wurde der Deutschen Presse-Agentur am Samstag aus deutschen Regierungskreisen bestätigt. Zuvor hatte der Chef des ukrainischen Sicherheitsrats, Rustem Umerow, ein Treffen in der Schweiz zwischen US- und Ukraine-Vertreter:innen angekündigt. Es solle über "mögliche Punkte eines künftigen Friedensabkommens" stattfinden.
Deutschland und andere führende Unterstützer der Ukraine haben den US-Plan derweil in einer am Rande des G20-Gipfels veröffentlichten Erklärung in der derzeitigen Form abgelehnt. Zwar stelle der aktuelle Entwurf eine Grundlage dar, jedoch müsse weiter an dem Plan gearbeitet werden, heißt es.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die USA einen 28-Punkte-Plan zur Beilegung des Krieges in der Ukraine erarbeitet haben. Er verlangt von der Ukraine die Abtretung großer Gebiete in der Ostukraine an Russland, eine Begrenzung der Truppenstärke und den Verzicht auf einen Nato-Beitritt.
US-Präsident Donald Trump setzte der Ukraine eine Frist bis Donnerstag kommender Woche, dem Plan zuzustimmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Plan in seiner jetzigen Form zuvor entschieden zurückgewiesen.
Mehr dazu liest du hier:
Brasilien: Bolsonaro "präventiv" festgenommen
Brasiliens früherer Präsident Jair Bolsonaro ist mehreren Medienberichten zufolge "präventiv" festgenommen worden. Es handele sich nicht um die Vollstreckung der vom Obersten Bundesgericht verhängten Strafe wegen versuchten Staatsstreichs, sondern um eine Maßnahme zur "Gewährleistung der öffentlichen Ordnung", berichtete unter anderem das Nachrichtenportal "G1".
Es habe "erhöhte Fluchtgefahr" bestanden, da Bolsonaro gegen die Auflagen seiner elektronischen Fußfessel verstoßen haben soll, zitierte "G1" den Bundesrichter Alexandre de Moraes. Bolsonaro war im September wegen eines versuchten Staatsstreichs zu mehr als 27 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Mindestens 55 Tote durch Überschwemmungen und Erdrutsche in Vietnam
Nach tagelangen heftigen Regenfällen in Vietnam ist Zahl der Opfer durch Überschwemmungen und Erdrutsche seit Sonntag auf mindestens 55 gestiegen. Das teilte das Umweltministerium am Samstag mit. Derweil dauerte die Suche nach 13 Vermissten an. Am stärksten betroffen war die bergige Provinz Dak Lak mit mehr als zwei Dutzend Todesopfern. Mehrere Autobahnen waren am Samstag weiter unpassierbar, etwa 300.000 Haushalte waren ohne Strom.
Seit Ende Oktober werden der Süden und das Zentrum Vietnams immer wieder von Starkregen heimgesucht, beliebte Touristenorte an der Küste wurden schon mehrfach überschwemmt und Erdrutsche ausgelöst. Am Freitag ging das Hochwasser allmählich zurück. Staatliche Medien berichteten, dass die Rettungskräfte noch immer Menschen von Hausdächern und Baumkronen holten.
COP30 wird verlängert: Streit um Aus für Öl, Gas und Kohle
Wegen eines heftigen Streits um einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle ist die Weltklimakonferenz in die Verlängerung gegangen. Deutschland und eine breite Allianz anderer Staaten forderten in einem Brandbrief einen klaren Fahrplan zur Abkehr von der klimaschädlichen Verbrennung von Öl, Gas und Kohle. Entwicklungsländer fordern derweil unter anderem, dass die Industriestaaten ihre staatlichen Klimahilfen zur Anpassung an die Folgen der Erderhitzung deutlich erhöhen.
Die zweiwöchigen Beratungen hätten offiziell um 22 Uhr deutscher Zeit am Freitag enden sollen. Auch in den vergangenen Jahren wurden die Treffen aber stets um Stunden oder gar Tage verlängert. Doch nichts brachte den Durchbruch beim Treffen von etwa 200 Staaten im brasilianischen Belém. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte, die Menschen weltweit schauten zu. "Sie haben genug Ausreden gehört. Sie fordern Ergebnisse."
Streit mit Trump: Greene legt Amt nieder
Von der glühenden Unterstützerin zur erbitterten Widersacherin: Nach einem öffentlichen Zerwürfnis mit US-Präsident Donald Trump hat die rechte Hardlinerin Marjorie Taylor Greene ihren Rücktritt als republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus angekündigt. Sie lege ihr Mandat am 5. Januar 2026 nieder, kündigte sie in einer gut zehnminütigen Video-Botschaft auf der Plattform X an. Der US-Präsident hatte seiner Parteifreundin Greene vor einer Woche seine Unterstützung für die Wahl des Repräsentantenhaus 2026 entzogen und sie als "durchgeknallt" bezeichnet.
Zuvor hatte sich Greene für eine Veröffentlichung der Epstein-Akten eingesetzt. Greene zeigte sich frustriert: Wenn sie sich für amerikanische Frauen einsetze, die missbraucht worden seien, "sollte ich dafür nicht als Verräterin bezeichnet und vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, für den ich gekämpft habe, bedroht werden". Trump hatte die Veröffentlichung der Akten lange abgelehnt, zuletzt auf Druck der eigenen Partei aber eingelenkt.
Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion
- Die Sängerin Jennifer Weist wurde früher mit der Band Jennifer Rostock bekannt, tourt mittlerweile aber mit ihrem Solo-Projekt Yaenniver durch Deutschland. watson-Autorin Melanie Köppel war auf ihrem Konzert und hat einen kollektiven Moment weiblicher Wut verspürt, wie sie in ihrem Konzertbericht schreibt.
- An Dating-Shows scheiden sich die Geister. Für viele sind sie feinste Trash-Unterhaltung, für andere toxisches Problem-TV. Mittlerweile gibt es ein Format, dass einen Schritt weitergeht: Die Show "House of Love & Lustery" ist quasi eine Porno-Version von "Love Island". Überraschenderweise ist sie dabei moralisch sehr viel besser als die klassischen Dating-Serien, wie watson-Autorin Julia Dombrowsky kommentiert.
(mit Material von dpa und afp)
