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Gegen rechts: Holocaust-Überlebender demonstriert mit Hunderten in Leer

08.02.2025, Niedersachsen, Leer: Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg (99) sitzt vor der Bühne und hört sich die Redebeiträge an bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus und für Demokratie ...
An der Kundgebung nahm auch der 99-jährige Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg teil.Bild: dpa / Lars Penning
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Holocaust-Überlebender demonstriert mit Hunderten in Leer

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08.02.2025, 20:49
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Holocaust-Überlebender demonstriert mit Hunderten in Leer

In der ostfriesischen Stadt Leer haben am Samstag Hunderte Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. An der Kundgebung nahm auch der 99-jährige Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg teil. Gemeinsam mit dem Fotografen Luigi Toscano setzte er ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Toscano dokumentiert mit seinem Projekt "Gegen das Vergessen" die Schicksale von Holocaust-Überlebenden.

Weinberg, der im Rollstuhl an dem Protestmarsch teilnahm, zeigte sich betroffen: "Dass mir das noch passieren kann, mit fast 100 Jahren – unglaublich." Beide hatten zuvor angekündigt, ihre staatlichen Ehrungen an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zurückzugeben, nachdem die Union mit Stimmen der AfD einen Antrag zur Migrationspolitik im Bundestag durchgesetzt hatte.

Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich bis zu 1800 Menschen an der Demonstration, die von dem Leeraner Bündnis für Demokratie und Vielfalt organisiert wurde. Die Polizei sprach von rund 1500 Teilnehmer:innen. Auf Schildern und Transparenten standen Botschaften wie "Demokratie ohne Haken" oder auf Plattdeutsch "Kien Tee för de AfD" ("Kein Tee für die AfD").

Mehrere Hunderttausend Menschen bei Demos gegen rechts

Gegen rechts und für Demokratie sind bundesweit abseits von Leer mehrere Hunderttausend Menschen auf die Straße gegangen. Allein in München kamen nach Polizeiangaben mehr als 250.000 Demonstrierende bei strahlendem Sonnenschein auf der Theresienwiese zusammen. Die Veranstalter sprachen von mehr als 320.000 Teilnehmern. Laut Polizei verlief der Protest friedlich.

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Gegen rechts gingen in München Hunderttausende auf die Straße.Bild: dpa / Daniel Vogl

Unterstützt wurde die Demonstration für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie aus unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft, vom Filmfest München über Einrichtungen der Kirchen und der Freien Wohlfahrtspflege bis hin zu den Fußballclubs FC Bayern und TSV 1860. In Nürnberg kamen nach Angaben der Polizei mindestens 20.000 Menschen zu einer Versammlung auf den Kornmarkt. Darunter waren viele junge Leute und Familien mit Kindern. "Wir sind viele", skandierten die Menschen. Auf Schildern war unter anderem zu lesen: "Unsere Zukunft soll kunterbunt sein", "Menschenrechte statt rechter Menschen" und "Mehr Herz, weniger Merz."

Hamas lässt drei weitere Geiseln frei

Die islamistische Hamas hat im Rahmen der Waffenstillstands-Vereinbarung im Gazastreifen drei weitere Geiseln freigelassen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die aus Israel entführten Männer an Vertreter:innen des Roten Kreuzes übergeben wurden. Es handelt sich um Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52). Ben Ami hat nach Agenturberichten neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Sie würden nun zurück nach Israel gebracht und dort medizinisch untersucht, teilte das Militär mit. Anschließend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden. Die Männer sahen bei ihrer Freilassung abgemagert und blass aus.

Tausende Erdstöße: Schulen auf Santorini bleiben geschlossen

Auf der griechischen Urlaubsinsel Santorini bleiben die Schulen in der kommenden Woche wegen Erdstößen vorsorglich geschlossen. Dies gilt auch für die Nachbarinseln Amorgos, Anafi und Ios, wie die Zivilschutzbehörde am Samstag mitteilte. Die Entscheidung wurde in Absprache mit Expert:innen und lokalen Behörden getroffen.

In der Region kam es zuletzt erneut zu mehreren Erdstößen. Allein am Samstagmorgen wurden innerhalb einer Stunde sieben Beben mit Stärken zwischen 4,0 und 4,9 registriert. Seit dem 26. Januar gab es in dem Gebiet bereits tausende Erdbeben – die höchste seismische Aktivität in diesem Ausmaß seit 1964. Viele Menschen haben Santorini aus Angst vor einem stärkeren Beben verlassen.

Flugzeugabsturz in Alaska: Vermutlich alle zehn Insassen tot

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs im US-Bundesstaat Alaska sind vermutlich alle zehn Menschen an Bord ums Leben gekommen. Suchtrupps fanden das Wrack der Cessna Caravan, das in mehrere Teile zerbrochen war, etwa 55 Kilometer südöstlich von Nome. Drei Todesopfer wurden bereits im Inneren der Maschine entdeckt. Laut der US-Küstenwache seien die übrigen sieben Insassen zwar noch nicht geborgen, aber "aufgrund des Zustands des Flugzeugs derzeit nicht erreichbar". Die Suchaktion wurde inzwischen beendet.

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Das Flugzeug war am Donnerstag auf dem Weg von Unalakleet nach Nome, als es vor der Küste vom Radar verschwand. Über die Identität der Insassen ist bislang nichts bekannt. Die Absturzursache ist unklar, jedoch verlor die Maschine laut Flugdaten plötzlich stark an Höhe und Geschwindigkeit. Ein Notsignal wurde nicht gesendet. Die schwierige Suche wurde durch schlechte Wetterbedingungen und eisige Temperaturen erschwert.

Der Absturz ist bereits das dritte tödliche Flugunglück in den USA innerhalb weniger Tage.

Trump entzieht Biden Zugang zu Geheimdienst-Informationen

US-Präsident Donald Trump entzieht seinem Amtsvorgänger Joe Biden die Sicherheitsfreigaben entzogen. "Es besteht keine Notwendigkeit, dass Joe Biden weiterhin Zugang zu geheimen Informationen erhält", schrieb Trump auf Truth Social. Damit soll Biden unter anderem von den täglichen Geheimdienst-Briefings ausgeschlossen werden. Als Begründung verwies Trump darauf, dass Biden ihm nach dessen Amtsantritt 2021 ebenfalls bestimmte Sicherheitsfreigaben entzogen hatte. Damals nannte Biden Trumps "erratisches Verhalten" als Grund.

ARCHIV - 20.01.2025, USA, Washington: Der designierte Präsident Donald Trump, links, und Präsident Joe Biden treffen bei der 60. Amtseinführung des Präsidenten in der Rotunde des US-Kapitols in Washin ...
US-Präsident Donald Trump entzieht seinem Amtsvorgänger Joe Biden die Sicherheitsfreigaben entzogen.Bild: Pool The New York Times/AP / Kenny Holston

Trump führte zudem den Bericht von Sonderermittler Robert Hur an, der Bidens Umgang mit geheimen Dokumenten untersucht hatte. Hur entschied zwar gegen eine Anklage, beschrieb Biden jedoch als "wohlmeinenden älteren Mann mit einem schlechten Gedächtnis". Dies hatte Debatten über seine Amtsfähigkeit ausgelöst. Trump argumentierte, Biden sei deshalb nicht vertrauenswürdig genug für geheime Informationen. Er betonte: "Ich werde immer unsere nationale Sicherheit schützen" – und fügte in Versalien hinzu: "Joe, du bist gefeuert."

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(mit Material von dpa und afp)

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