Panorama
Top-News kompakt

Linken-Politiker will Polizist nach Attacke bei Protest anzeigen

Riesa - 10.000 Menschen erwartet: Gro
Bei den Protesten gegen den AfD-Parteitag waren Demonstrierende und die Polizei aneinandergeraten.Bild: imago images / ehl-media
Top-News kompakt

Linken-Politiker will Polizist nach mutmaßlicher Attacke anzeigen

Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.
12.01.2025, 13:2812.01.2025, 16:11
Mehr «Panorama»

Nach mutmaßlicher Attacke: Linken-Politiker will Polizist anzeigen

Der sächsische Landtagsabgeordnete Nam Duy Nguyen (Linke) will Strafanzeige gegen Polizeibeamte erstatten, nachdem er bei einer Demonstration gegen den AfD-Parteitag in Riesa nach eigenen Angaben von der Polizei attackiert wurde. Ein Polizist habe ihm direkt ins Gesicht geschlagen, sagte Nguyen am Sonntag dem "Stern". Er habe Verletzungen im Mund- und Kieferbereich erlitten und wurde ärztlich behandelt.

"Das war eine Frontalattacke, wie ich sie noch nie erlebt habe", sagte Nguyen. Er war nach eigenen Angaben als parlamentarischer Beobachter bei den Protesten gegen den AfD-Parteitag in Riesa zugegen. Nguyen habe gegenüber den Beamten "lautstark und mit meinem Ausweis darauf hingewiesen, dass ich parlamentarischer Beobachter bin".

Nach dem Faustschlag habe er "für einen Moment schwarz gesehen, bis ich von umstehenden Menschen hochgezogen wurde", sagte der Linken-Politiker.

Der Abgeordnete fordert eine umfassende Untersuchung: "Es geht hier um mehr, nämlich darum, dass alle Fälle von Polizeigewalt umfassend untersucht werden." Von der sächsischen Landesregierung erwartet er eine vollständige Aufarbeitung des Vorfalls. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) hatte diese am Samstag bereits zugesagt. Auch die zuständige Polizeidirektion Dresden leitete bereits eine Untersuchung ein.

AfD gründet auf Parteitag neue Jugendorganisation

Die AfD hat auf ihrem Parteitag im sächsischen Riesa eine neue Jugendorganisation gegründet, die näher an die Partei angegliedert sein soll. Zuvor wurde die bisherige Jugendorganisation Junge Alternative (JA), die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde, aufgelöst. Auch der JA-Bundesvorsitzende Hannes Gnauck warb für diesen Schritt und begründete dies unter anderem mit dem andernfalls möglicherweise drohenden Risiko eines Vereinsverbots.

Zuvor hatte die AfD ihr Programm zur Bundestagswahl nach diversen Änderungsanträgen verabschiedet. Unter anderem wurde der Satz ins Wahlprogramm aufgenommen: "Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft". Interessant ist das vor allem, weil AfD-Chefin Alice Weidel mit einer Frau zusammenlebt und zwei Kinder großzieht.

Aufgenommen wurde ins Programm bereits am Samstag unter anderem der umstrittene Begriff "Remigration" sowie die Forderung nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht. Parteichefin Alice Weidel wurde zudem einstimmig und ohne Gegenkandidaten zur ersten Kanzlerkandidatin der Parteigeschichte gewählt.

BSW mit Kampfansagen bei Bundesparteitag

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat seinen zweiten Bundesparteitag seit Parteigründung in Bonn gestartet. Dort will die noch junge Partei ihr Wahlprogramm zur Bundestagswahl, bei der die junge Partei um den Einzug kämpft, beschließen. Zum Auftakt des Parteitages gab es vor allem bissige Ansagen an die politische Konkurrenz.

Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali schoss gegen die übrigen Parteien: "Es ist nicht zu übersehen, die hassen uns, und das ist auch gut so." Den Medien warf sie "Wahlkampf für Union, SPD, FDP und Grüne" vor. BSW-Politikerin Sevim Dağdelen forderte indes mit den Worten "Ami, go home" den Abzug aller US-Truppen aus Deutschland.

ARCHIV - 05.01.2025, Sachsen, Leipzig: Amira Mohamed Ali, Co-Vorsitzende des BSW, spricht beim sächsischen BSW- Landesparteitag. Bei der Versammlung soll die Landesliste zur kommenden Bundestagswahl e ...
BSW-Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali wirft den Medien vor, nicht objektiv zu berichten.Bild: dpa / Sebastian Willnow

Mittlerweile 16 Tote bei Bränden in Los Angeles

Mindestens 16 Menschen sind bei den verheerenden Feuern in Los Angeles gestorben. Bislang hatte die Gerichtsmedizin von elf Toten Kenntnis – am Samstag erweiterte die Behörde die Liste um fünf weitere Opfer. Mehr als 12.300 Gebäude sind nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire zerstört oder beschädigt.

Seit Dienstag gingen demnach fast 155 Quadratkilometer Land in Flammen auf – das ist etwa anderthalbmal die Fläche der Insel Sylt. Die zweitgrößte Stadt in den USA bangt wegen neuer Winde vor noch mehr Bränden in den nächsten Tagen.

A firefighter battles the Palisades Fire in Mandeville Canyon on Saturday, Jan. 11, 2025, in Los Angeles. (AP Photo/Jae C. Hong)
Die Brände in Los Angeles können nach wie vor nicht unter Kontrolle gebracht werden.Bild: AP / Jae C. Hong
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Lesenswert: Empfehlungen aus der watson-Redaktion

  • Es galt lange Zeit als Symbol der Hoffnung und Nachweis, dass sich die internationale Gemeinschaft beim Klimaschutz doch noch zusammenreißen kann: Das 1,5-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz 2015. Zehn Jahre später ist die Welt eine andere und es steht schlecht um den Klimaschutz. Im vergangenen Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur gar 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Was das für das langfristige Ziel bedeutet, hat mein Kollege Lukas analysiert.
  • Seit der Coronapandemie bekommen viele Menschen Panik, wenn sie in den News die Worte "Virus" oder "Seuche" lesen. So ist es auch im Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS), die bei einem Betrieb in Brandenburg ausgebrochen ist. Schon wieder eine Tierkrankheit, die auf den Menschen überspringt? Diese Panik ist gar nicht angebracht, erklärt meine Kollegin Kathrin hier.
  • Und was war gestern eigentlich los? Hier gibt's den schnellen Überblick von Samstag, den 11. Januar

(mit Material von dpa und afp)

Dänemark ist zum vierten Mal Handball-Weltmeister
Dinge, über die Deutschland heute spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News. So weißt du in wenigen Minuten, was abgeht.

Dänemarks Handballer haben sich zum vierten Mal in Folge den WM-Titel gesichert. Die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen gewann das Endspiel von Oslo 32:26 (16:12) gegen Kroatien und setzte ihre unglaubliche Serie fort. Seit nun 37 Spielen und mehr als acht Jahren sind die Nordeuropäer auf der WM-Bühne ungeschlagen.

Zur Story