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Ukraine-Krieg: Größter Drohnenangriff seit Kriegsbeginn

06.06.2025, Ukraine, Kiew: Eine Wohnung eines mehrstöckigen Wohngebäudes ist nach einem russischen Drohnenangriff auf Kiew, Ukraine, beschädigt. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In Kiew sind bereits viele Häuser zerstört. (Archivbild)Bild: AP / Evgeniy Maloletka
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Ukraine meldet größten Drohnenangriff durch Russland seit Kriegsbeginn

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09.06.2025, 13:0409.06.2025, 13:04
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Ukraine meldet großen Drohnenangriff

Russland hat die benachbarte Ukraine in der Nacht nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Zum Einsatz gekommen seien 479 Kampfdrohnen des Typs Shahed und deren Attrappen, 4 Hyperschallraketen des Typs Kinschal, 14 verschiedene Marschflugkörper und 2 Luft-Boden-Raketen des Typs Ch-31, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

"479 Angriffsobjekte aus der Luft sind vernichtet worden", heißt es in der Mitteilung weiter. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Luftalarm gab es in der Nacht in einer Reihe ukrainischer Regionen. In der Region Riwne im Westen des Landes wurde nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Olexander Kowal ein Zivilist verletzt, in der frontnahen Region Saporischschja gab es drei Verletzte. Der Luftalarm dort dauerte bis in die späten Morgenstunden an. Einschläge gab es auch in den Regionen Dnipropetrowsk und Charkiw – letztere wurde den Angaben zufolge vor allem mit gelenkten Gleitbomben attackiert.

Joschka Fischer fordert Wehrpflicht

Der frühere Bundesaußenminister und Vizekanzler Joschka Fischer (Grüne) hat sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen. "Ich bin der Meinung, dass wir wieder eine Wehrpflicht brauchen. Der Personalbestand der Bundeswehr ist verdammt niedrig", sagt er dem "Spiegel". Sein einstiges Einstehen gegen die Wehrpflicht sei "aus heutiger Sicht" ein Fehler gewesen.

25.03.2025, Nordrhein-Westfalen, K�ln: Joschka Fischer, ehemaliger Au�enminister spricht bei der Lit.Cologne �ber internationale Politik. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Joschka Fischer war von 1998 bis 2005 Bundesaußenminister.Bild: dpa / Oliver Berg

Die neue Bundesregierung aus Union und SPD plant bislang, einen Wehrdienst einzuführen, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert. Nach Ansicht von Fischer reicht dieses Modell jedoch nicht aus: "Wenn wir abschreckungsfähig werden wollen, wird das ohne eine Wehrpflicht nicht gehen", sagte er. Diese solle auch für Frauen gelten. "Beide Geschlechter sind gefragt. Entweder wir haben die Gleichstellung, oder wir haben sie nicht."

Henning Otte (CDU), der neue Wehrbeauftragte des Bundestags, hatte zuletzt angekündigt, für einen Pflichtdienst einzutreten, falls die Bundeswehr über den freiwilligen Wehrdienst nicht ausreichend personell aufgestockt werden könne. Auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte erklärt, dass eine Rückkehr zur Wehrpflicht unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei.

Fan stirbt bei Nations-League-Finale

Das Nations-League-Finale in der Münchner Fußball-Arena zwischen Portugal und Spanien ist vom Tod eines Fans überschattet worden. Ein Sprecher der Polizei berichtete in der Nacht zum Montag davon, dass ein Mann vom Mittelrang auf eine Treppe im Unterrang gestürzt sei. Der Mann sei vor Ort gestorben. Die Polizei habe wie immer in solchen Fällen die Ermittlungen übernommen und die Kriminalpolizei sei vor Ort, sagte der Sprecher.

Zeug:innen würden vernommen und Videos gesichtet. Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte, die gegen ein tragisches Unglück sprechen würden. Der Mann kommt laut Polizeiangaben aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Zahlreiche Rettungskräfte, Ordner und Polizisten waren während der Partie in den Bereich der Pressetribüne geeilt, in den die Person gestürzt war. Entsetzt riefen Augenzeugen weitere Rettungskräfte herbei. Mit einer Plane als Sichtschutz wurde der Bereich abgedeckt, in dem Ärzte um das Leben des Fans kämpften.

In der spannenden Verlängerung bekamen die Stars von Portugal und Spanien von diesem Notfall dem Augenschein nach nichts mit. Ähnlich sah es bei der Siegerehrung für das Team von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo aus. Vor den Pressekonferenzen erreichte die tragische Nachricht aber auch die Protagonisten, die in ihren Statements über den toten Anhänger sprachen. "Wir trauern um den verstorbenen Fan. Das ist eine extrem traurige Nachricht", sagte Portugals Nationaltrainer Roberto Martínez nach dem Titelgewinn durch den Sieg im Elfmeterschießen.

Gaza: Israel verhindert Ankunft von Thunberg-Schiff

Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivist:innen kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Außenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit.

Zuvor hatte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mitgeteilt, israelische Soldaten seien an Bord der "Madleen" gegangen. Das israelische Außenministerium betonte, alle Passagiere des – abschätzig als "Selfie-Jacht" bezeichneten – Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. "Die Show ist vorbei."

Die Aktivist:innen hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. "Es gibt Wege, Hilfe in den Gazastreifen zu bringen - ohne Instagram-Selfies", hieß es in der Stellungnahme. Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition veröffentlichte auf X mehrere vorab aufgezeichnete Videos, in denen die Aktivist:innen an Bord ihre jeweiligen Heimatländer um Hilfe bitten. Sie seien von israelischen Kräften entführt worden, heißt es darin. Zuvor hatten die Aktivist:innen mitgeteilt, Drohnen würden das Schiff umkreisen und mit einer weißen, farbähnlichen Substanz besprühen. Zudem sei die Kommunikation über Funk gestört.

Los Angeles verhängt nach Protesten Versammlungsverbot

Als Reaktion auf die sich immer weiter verschärfende Lage in Los Angeles haben die Sicherheitsbehörden ein Versammlungsverbot für die Innenstadt verhängt. Das betroffene Gebiet sei unverzüglich zu räumen, teilte die zuständige Polizeibehörde auf der Plattform X mit. Zudem gab die Polizei bekannt, dass es am Rande der Proteste übers Wochenende 56 Festnahmen gegeben habe. Polizeichef Jim McDonnell wurde von US-Medien mit der Ankündigung zitiert, "die Zahl der bisherigen Festnahmen ist nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen wird".

Bis zum frühen Sonntagabend (Ortszeit) hatte es nur in der Innenstadt der weitflächigen Millionenmetropole einzelne Proteste gegeben – in einer Größenordnung, die normalerweise kaum größere Wellen schlagen würde. Am Rande dieser weitgehend friedlichen Demos kam es zwar auch zu gewaltsamen Ausschreitungen. Allerdings heizte sich die Lage erst richtig auf, nachdem US-Präsident Donald Trump gegen den Willen der örtlichen Behörden den Einsatz der Nationalgarde und sogar eine Mobilisierung des regulären Militärs befohlen hatte.

Inzwischen sei "die Sache außer Kontrolle geraten", sagte McDonnell am späteren Abend. Um zu beurteilen, ob Verstärkung von außen notwendig sei, müsse er aber erst wissen, wie genau die Nationalgarde der Polizei in Los Angeles dabei helfen solle, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom wirft Trumps Regierung vor, die Eskalation gezielt provoziert und dabei geltendes Recht gebrochen zu haben, um sich als handlungsstarker Präsident in Szene setzen zu können.

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(mit Material von dpa und afp)

Mehrere Menschen bei Meisterfeier des FC Liverpool von Auto angefahren
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In Liverpool sind mehrere Menschen von einem Auto erfasst und verletzt worden. Der Fahrer des Fahrzeugs wurde festgesetzt, wie die Polizei auf Plattform X mitteilte. Auf Fotos war zu sehen, wie sich Polizei und Rettungskräfte vor Ort um Verletzte kümmern.

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