Kanzler Olaf Scholz rückt trotz wachsenden Widerstands in der SPD nicht von seinem Anspruch auf die Kanzlerkandidatur seiner Partei bei der vorgezogenen Bundestagswahl ab. "Die SPD und ich, wir sind bereit, in diese Auseinandersetzung zu ziehen, übrigens mit dem Ziel zu gewinnen", sagte Scholz vor dem Abflug zum G20-Gipfel in Brasilien auf die Frage, ob er unter allen Umständen auf der Kanzlerkandidatur bestehen werde.
Kurz vorher hatte der offene Widerstand in der SPD dagegen eine neue Ebene erreicht: Nach etlichen Kommunalpolitikern sprach sich mit Joe Weingarten erstmals ein Bundestagsabgeordneter dafür aus, mit dem in den Umfragen weitaus beliebteren Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an der Spitze in den Wahlkampf zu ziehen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wurde während des Parteitages der Grünen zum Kanzlerkandidaten gekürt.
Zuvor hat er die Grünen gebeten, sie im Wahlkampf anführen zu dürfen. Er werbe um das Vertrauen, diese Partei und die Verantwortung weiter tragen zu dürfen, sagt er beim Parteitag in Wiesbaden. "Und wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt", fügt er hinzu. Ausdrücklich dankt er Außenministerin Annalena Baerbock, mit der er sich einst den Parteivorsitz geteilt hatte. An ihre Adresse sagt er: "Es ist ein großes Privileg, dich vor mir, neben mir und hinter mir zu wissen."
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich auf dem Grünen-Parteitag hinter die Kanzlerkandidatur von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestellt. "Lieber Robert, ich will genau das: Dich als Kanzler", sagte sie am Sonntag auf dem Parteitag in Wiesbaden unter großem Jubel der Delegierten.
Auf den Philippinen wütet der sechste schwere Sturm binnen eines Monats: "Man-yi" traf am Samstag als Super-Taifun mit Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 325 Kilometern pro Stunde auf der Insel Catanduanes auf die philippinische Küste und zog am Sonntag weiter auf die Hauptinsel Luzon, wie der Wetterdienst mitteilte. Die Meteorologen warnten vor "katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen des Sturms.
Bis zu 14 Meter hohe Wellen trafen am Samstag die Küste der dünn besiedelten Inselprovinz Catanduanes. Wie der Leiter des Zivilschutzes, Ariel Nepomuceno, sagte, richtete der Sturm "erhebliche" Schäden an. In der Stadt Panganiban, wo "Man-yi" zuerst auf Land getroffen war, brachte der Wind Häuser zum Einsturz und riss Bäume und Strommasten um. Bürgermeister Cesar Robles erklärte, er habe "noch nie einen so starken Taifun erlebt". Berichte über Tote gab es zunächst aber nicht.
Bei einem schweren Verkehrsunfall im Münsterland in Nordrhein-Westfalen sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen waren in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwei Fahrzeuge frontal zusammengestoßen.
Ungarns Co-Trainer Adam Szalai bricht beim Spiel in Amsterdam an der Seitenlinie zusammen. Kurz vor Mitternacht gibt er in den sozialen Medien Entwarnung. Genesungswünsche kommen auch aus Deutschland.
Die erlösende Nachricht kam von Adam Szalai selbst. Wenige Stunden nach seinem Zusammenbruch meldete sich der frühere Bundesliga-Profi via sozialer Netzwerke und sorgte damit nicht nur bei seiner Familie für Erleichterung. "Danke für die vielen Nachrichten, mir geht es gut", lautete die kurz vor Mitternacht abgesetzte Botschaft auf seinem Instagram-Kanal. Versehen war diese mit einem roten Herz.
Der designierte US-Präsident Donald Trump macht weiter Tempo bei der Zusammenstellung seines Regierungsteams: Am Samstag nominierte er den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers. Der Gründer des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump.
Die Ukraine ist nach eigenen Angaben Ziel "eines der heftigsten Luftangriffe" Russlands seit Beginn des Krieges geworden. Dabei sei vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes attackiert worden, teilte Außenminister Andrij Sybiha am Sonntagmorgen mit. Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in der Hauptstadt Kiew und zwei weiteren Regionen des Landes wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden.
Wegen der massiven Angriffe ließ das Nachbarland Polen Kampfjets aufsteigen. Zudem seien "alle nötigen Kräfte" zur Verteidigung des eigenen Staatsterritoriums mobilisiert worden, erklärte die polnische Armee.
(mit Material von dpa und afp)