Acht Monate nach dem Großangriff auf Israel sind vier Geiseln lebend aus der Gewalt der Hamas gerettet worden. Sie seien am Samstagmorgen bei einer "komplexen" Befreiungsaktion in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens in Sicherheit gebracht worden, teilte die israelische Armee mit. Alle vier seien bei guter Gesundheit, teilte die Armee mit. Sie seien zur Untersuchung in ein Krankenhaus in Israel gebracht worden.
Die vier Israelis waren demnach beim Großangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober verschleppt worden, als sie ein Musikfestival im Süden Israels besuchten. Bei den befreiten Geiseln handelt es sich nach Armeeangaben um die 25-jährige Noa Argamani, den 21-jährigen Almog Meir Jan, den 27-jährigen Andrey Kozlov und den 40-jährigen Schlomi Ziv.
Bilder der Entführung von Noa Argamani verbreiteten sich damals auf Social Media. Darauf ist die junge Frau mit schwarzem, langen Haar auf einem Motorrad zu sehen. Sie ist umringt von Männern und wird von diesen gewaltsam in den Küstenstreifen verschleppt. Voll Todesangst schreit sie nach ihrem Freund, der in dem Video ebenfalls zu sehen ist. Dann fährt das Motorrad davon.
Dass Noa noch am Leben war, zeigten weitere Aufnahmen einige Tage später: Darauf trinkt sie in Gefangenschaft eine Flasche Wasser, die Kleider sind die gleichen wie während der Entführung. In einem aktuellen Video nach der Befreiung ist sie jetzt in den Armen ihres Vaters zu sehen.
Nach den Niederlanden, Irland und Tschechien haben am Samstag die Wähler in der Slowakei über die Zusammensetzung des Europaparlaments abgestimmt. Die Wahllokale öffneten um 7 Uhr und schließen um 22 Uhr, das Land mit 5,4 Millionen Einwohnern wählt 15 EU-Abgeordnete. Die Wahl erfolgt unter dem Eindruck des Attentats auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico, der Mitte Mai niedergeschossen und schwer verletzt worden war. Der pro-russische Populist macht die Opposition für den Anschlag verantwortlich.
Auch in Italien, Lettland, Malta und den französischen Überseegebieten beginnt am Samstag die Stimmabgabe. In Italien öffnen die Wahllokale um 15 Uhr. Die postfaschistische Regierungschefin Giorgia Meloni hofft auf deutliche Zugewinne für ihre Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens). Die Italiener wählen bis Sonntag. In Deutschland wie in den meisten anderen EU-Ländern ist der einzige Wahltag Sonntag, der 9. Juni.
Kurz vor der Europawahl ist die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen auf einem Platz in Kopenhagen von einem Mann angegriffen und leicht verletzt worden. Die 46-Jährige habe bei der Attacke am Freitagabend ein "leichtes Schleudertrauma" erlitten, erklärte ihr Büro am Samstag. Frederiksen sei "erschüttert von dem Vorfall". Der Tatverdächtige wurde festgenommen. EU-Spitzenpolitiker verurteilten den Angriff.
Frederiksen wurde nach dem Angriff zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, wie ihr Büro weiter mitteilte. Die Termine der Regierungschefin für Samstag seien abgesagt worden. Der Tatverdächtige wurde am Samstag in Kopenhagen von einem Richter befragt, der darüber entscheide, ob der 39-Jährige in Gewahrsam bleibe, teilte die Polizei im Onlinedienst X mit. Die Anhörung war für 13 Uhr angesetzt.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby hat auf seinem Instagram-Profil eine gegen ihn gerichtete Morddrohung veröffentlicht. "Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich wehre mich", schrieb er. Deshalb habe er sich entschieden, "die letzte der vielen Drohungen und rassistischen Hassnachrichten gegen mich zu veröffentlichen". In dem Schreiben werden auch Mitarbeiter Diabys bedroht. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Diaby beklagt in dem Post, dass der Ton rund um Politiker rauer geworden sei. "Für mich hat das Ausmaß an Hass und Hetze ein neues Niveau erreicht. Mir begegnet es inzwischen täglich in Nachrichten und Kommentaren, aber auch im Deutschen Bundestag." Der Abgeordnete kritisierte die Rechtspopulisten. "Der Hass, den auch die AfD mit ihren menschenfeindlichen Narrativen tagtäglich sät, schlägt sich in konkreter psychischer und physischer Gewalt nieder! Das gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft."
Die Ukraine hat russische Ziele in der Nacht auf Samstag laut Moskauer Angaben mit insgesamt 25 Kampfdrohnen attackiert. Abgewehrt worden seien Drohnen unter anderem in den Grenzregionen Rostow, Brjansk und Belgorod, teilte das russische Verteidigungsministerium am Morgen. Auch die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim war demnach zum wiederholten Mal betroffen. Laut dem Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow wurde in seinem Gebiet eine Dorf-Kirche beschädigt. Menschen kamen den Angaben zufolge nicht zu Schaden.
Auch bis in die Teilrepublik Nordossetien im Kaukasus soll eine Drohne vorgedrungen sein. Gebietschef Sergej Menjailo teilte mit, Ziel sei ein Militärflugplatz gewesen. Medien zufolge war es das erste Mal seit Kriegsbeginn, dass eine ukrainische Drohne es bis ins weit weg von der Front gelegene Nordossetien schaffte. Ob wirklich alle ukrainischen Drohnen von der russischen Flugabwehr abgeschossen wurden, ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das russische Verteidigungsministerium gibt in der Regel von sich aus keine Auskunft über Drohnen, die ihr Ziel erreichen.
Die Polizei hat Ermittlungen gegen jugendliche Gäste einer Geburtstagsfeier in Mecklenburg-Vorpommern eingeleitet, die rassistische und verfassungswidrige Parolen gerufen haben sollen. Mehrere von ihnen hätten bei der Gartenparty in Pantelitz angeblich die Parolen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zur Melodie von "L'amour toujours" gesungen, teilte die Polizei mit. Eine Person soll demnach "Sieg Heil" und "Heil Hitler" gerufen haben.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Beamten nahmen die Personalien von 13 Partygästen im Alter von 15 bis 18 Jahren auf und erstatteten Strafanzeige.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat eine Woche vor Turnierstart die Generalprobe für die Heim-EM gewonnen. Der viermalige Weltmeister bezwang das nicht für die EM qualifizierte Griechenland am Freitag in Mönchengladbach nach Rückstand mit 2:1 (0:1).
Kai Havertz (56.) und Pascal Groß (89.) ließen Bundestrainer Julian Nagelsmann mit ihren Toren zuversichtlich auf das Auftaktspiel gegen Schottland in München am kommenden Freitag blicken. Für Griechenland traf Giorgos Masouras (34.).
Für Diskussionen sorgte der Patzer von Torwart Neuer. Bundestrainer Julian Nagelsmann aber sprach dem Torhüter sofort das Vertrauen aus. Am Status des 38 Jahren alten Bayern-Profis als Nummer eins für die Heim-EM wird der DFB-Chefcoach nichts ändern. "Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert", sagte Nagelsmann am Freitagabend nach dem 2:1 (0:1) gegen Griechenland in Mönchengladbach. "Intern werden wir weder den Fehler anschauen, noch diskutieren, noch an der Torwartfrage herumdoktern", kündigte Nagelsmann an.
(mit Material von dpa und afp)