Mehr als 3650 Tage warten Angehörige und Freund:innen von 239 Menschen aus 14 Ländern auf Antworten. Sie suchen Erklärungen, warum der Flug MH370 der Malaysia Airlines auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand. Harte zehn Jahre, ohne eine wirkliche Lösung für das Rätsel.
Es ist nicht klar, wieso die Maschine mitten über dem Südchinesischen Meer vom Radar verschwunden ist: ob im Rahmen eines Unglücks oder gar durch einen Abschuss. Auch eine Entführung ist Teil der Spekulationen. Bisher hängt noch vieles im spekulativen Raum. Ein Forscher meint nun aber, Klarheit bringen zu können.
Der tasmanische Forscher Vincent Lyne glaubt, dass er mittels Satellitendaten herausgefunden hat, wo genau sich das Flugzeug befindet. Er geht davon aus, dass der Pilot das Flugzeug absichtlich im südlichen Indischen Ozean zum Absturz gebracht habe.
Der Pilot sei ein "Mastermind", der beinahe ein perfektes Verschwinden durchgeführt habe. Seine Untersuchung wurde nach dem Peer-Review-Verfahren im "Journal of Navigation" veröffentlicht.
Seine Theorie fußt auch auf den Schäden an den wenigen Wrackteilen, die bisher gefunden wurden. Demnach deuten diese auf eine kontrollierte Landung auf dem Wasser hin. Das bedeutet: Es war demnach eine bewusste Entscheidung, das Flugzeug abstürzen zu lassen.
Allerdings hat Lyne den Verdacht, dass es dafür schlicht keinen technologischen Grund gab: Zum Zeitpunkt der Landung habe das Flugzeug etwa noch immer ausreichend Treibstoff gehabt. Von einem plötzlichen technischen Defekt, der den Piloten zwang, das Flugzeug ins Meer zu setzen, ist bisher keine Rede.
Am Ort der Notlandung soll sich laut Lyne ein 6000 meter tiefes Loch am östlichen Ende des ozeanischen Plateaus Broken Ridge befinden. Die Umgebung gilt als zerklüftet und besonders gefährlich. Eine Suche ist dort aufgrund der Beschaffenheit schwierig bis unmöglich. Lyne bezeichnet die Stelle als perfektes Versteck.
Wissenschaftlich sei das Rätsel um das Flugzeug geklärt, sagt Lyne. Vor allem stellt sich die Frage, warum der Pilot die Maschine mitten in einem kritischen Teil des Indischen Ozeans landete.
Ob die Behörden den Studienergebnissen nachgehen, wird sich noch zeigen. Erst im März kündigte der malaysische Verkehrsminister Anthony Loke an, dass die Suche nach dem Flugzeug wieder aufgenommen werde.
Demnach habe die US-Firma Ocean Infinity eine Suchaktion angeboten, die nur noch bezahlt werden müsse. Bei einem Treffen im Mai konnten sich beide Parteien, sprich Regierung und Unternehmen, einigen. Ocean infinity empfiehlt, die Suche schon im kommenden November zu starten, berichtet "Free Malaysia Today".