
Restauration ist kein Zuckerschlecken.acre/getty/watson-montage
Spaß
29.06.2018, 16:1129.06.2018, 16:32
Willkommen zurück bei einer neuen Folge:
It's Friday, Friday! Gotta get a fail on Friday!
Unser heutiger Fail-Freitag führt uns ins malerische Estella im Norden Spaniens. Dort steht in einer Kapelle seit rund 500 Jahren eine Holzstatue des Heiligen Georgs.
So sah die Statue aus:

julio asuncion/acre
Weil der Zahn der Zeit auch am alten Georg nagte, beauftragte die arme Kirchengemeinde offenbar einen Kunstlehrer des Ortes mit der Restaurierung. Kunstlehrer sind ja meistens günstig. ("Guardian")
Der Stadtrat erfuhr davon nix – bis das Ergebnis der Arbeiten an Georg und seinem Holzpferd in dieser Woche präsentiert wurde.
Als watson-Redakteur bereut man naturgemäß nur wenig – doch dass er bei der Enthüllung des restaurierten Kunstwerks nicht dabei sein konnte, das tut dem Autoren dieses Fail-Freitags schon weh.
Das Werk sah nämlich so aus:

acre
Die Freude in Estella muss groß gewesen sein: Die Heiligen-Statue bekam endlich ein blaues Pferd – und Georg ein schweinsrosafarbenes Gesicht.
Der Bürgermeister von Estella ärgerte sich: "Das ist nicht die Restaurierung, die für eine Statue aus dem 16. Jahrhundert angemessen ist. Es wurde Gips und eine völlig falsche Farbe verwendet. Es ist durchaus möglich, dass die originalen Farbschichten zerstört wurden."
Der Kunstlehrer bekam auch einen ab:
"Diese Aufgabe war ein Experten-Job und hätte auch von Experten erledigt werden müssen."
Koldo Leoz, Bürgermeister von Estella
Nicht jeder Kunstlehrer ist eben ein Picasso.
So schön kann Kunst kaputt gemacht werden
1 / 7
So schön kann Kunst kaputt gemacht werden
Der "Jesus-Affe" von 2012: Damals sorgte diese Restauration eines alten spanischen Wandgemäldes durch eine begeisterte Amateur-Malerin weltweit für Aufsehen.
Du willst noch mehr Flops, Pannen und Katastrophen? Dann aber hier entlang zum Fail-Freitag: