Männer- und Frauenklos – Welten, die dem jeweils anderem Geschlecht meist versperrt bleiben. Viele Mysterien ranken sich um das sagenumwobene Reich dahinter.
Heute leisten wir mal ein bisschen Aufklärungsarbeit. Nachdem unsere Kolleginnen uns bereits die (oftmals eklige) Parallelwelt der Frauentoiletten näher gebracht haben, geben wir heute einen (nicht weniger ekligen) Einblick in die Welt der Pissoirs. Bevor es losgeht:
Diese Matten liegen in fast jedem Pissoir. Der Grund: Ein gewisser Teil der Toilettenbenutzer sind rücksichtslose Schweine. Die Matten oder Gitter verhindern, dass die Pissoirs verstopfen, weil nicht nur Urin in ihnen landet, sondern auch Zigarettenstummel, die Limettenstücke aus einem Mojito und natürlich: Kotze. (Du hast auf einen Artikel über Männertoiletten geklickt, durch die ekligen Details musst du nun leider durch!)
Das Problem: Wenn der Strahl nach einigen Litern Bier auf das Gitter trifft, spritzt es meistens. Neben das Klo, unter das Klo, vor allem aber auf die Hose des Pinkelnden.
Kluge Köpfe haben sich deshalb etwas einfallen lassen: Urinal-Gitter mit einem kleinen Fußballtor. An der Stelle, an der der Ball hängt, spritzt es nämlich am wenigsten. Zumindest in der Theorie.
Das kleine Fußballtor hat dabei noch einen weiteren Vorteil: Es motiviert dazu, sich beim Zielen mehr Mühe zu geben. Und das führt uns zu Punkt 2:
Denn auch wenn das wohl kaum ein Mann offen zugibt: Die meisten von uns sind beim Pinkeln ähnlich treffsicher, wie beim Fußballspielen – nämlich kaum.
Das führt dazu, dass sich vor jedem öffentlichen Pissoir eine hässliche gelbe Pfütze bildet. Mit steigendem Pegel der Pinkelnden steigt auch der Urin-Stand auf dem Boden.
Das ist eine Pissrinne. Sie ist meistens aus Metall und kann mit einigen Vorteilen überzeugen. Sie ist zum Beispiel:
a) einfacher zu treffen,
b) leichter zu putzen,
c) platzsparender,
d) schwerer durch Betrunkene zu zerstören,
als herkömmliche Pissoirs.
Das Konzept verstehen allerdings nicht alle Männer. Diesem – offenbar sehr betrunkenen – Mann hätte offenbar jemand erklären sollen:
Für den nächsten Punkt müssen wir ein wenig ausholen und uns mit der Evolutionsbiologie beschäftigen. Bei einem Teil der männlichen Exemplare der Spezies Homo Sapiens ist es nämlich offenbar zu einer bislang kaum beachteten Mutation bekommen. Über Generationen hinweg haben diese Männer die Fähigkeit verloren, im Sitzen zu Pinkeln. (Ja ja, Evolution funktioniert anders)
Dafür gibt es doch Pissoirs – wo ist also das Problem?
Nunja, nicht alle dieser Männer benutzen die Pissoirs. Stattdessen stellen sie sich vor das Sitzklo – bevorzugt mit offener Kabinentür – und versuchen, zu treffen.
Noch ein dunkles Geheimnis über diese Männer: Die meisten von ihnen haben außerdem nicht verstanden, dass sich Klobrillen hochklappen lassen. Es ist aber auch kompliziert!
Kennst du diese Szenen aus Filmen und Serien, in denen Männer am Pissoir nebeneinander stehen und sich angeregt unterhalten?
Eine kleine, nicht ganz repräsentative Umfrage unter den männlichen watson-Redakteuren hat ergeben: NIEMAND WILL DAS!
Wenn wir am Pinkeln sind, wollen wir unsere Ruhe. Die goldene Regel: Auf den eigenen kleinen Freund achten und die anderen Pinkler nicht stören.