
Sportvorstand Max Eberl (r.) und Sportdirektor Christoph Freund (l.) stehen vor kniffligen Transfer-Entscheidungen.Bild: imago images / Ulmer/Teamfoto
Analyse
Der Kader des deutschen Rekordmeisters ist zu dünn, um in allen Wettbewerben konkurrenzfähig zu sein. Nach dem Kaufstopp bleibt Sportvorstand Max Eberl nur die Option, per Leihe nachzulegen. Fünf Namen werden gehandelt – doch wirklich helfen könnte wohl nur einer.
22.08.2025, 14:1022.08.2025, 14:45
Saisonauftakt in München: Am Freitagabend startet der FC Bayern in der Allianz Arena gegen RB Leipzig in die Bundesliga. Eine dominante Saison wird den Bayern auch diesmal zugetraut – weniger wegen eigener Unbesiegbarkeit, sondern eher wegen fehlender Konkurrenz.
Nur die Schale zum gefühlt 453. Mal zu sichern, reicht aber nicht. In München zählt als Maßstab der Erfolg in allen Wettbewerben: Bundesliga, DFB-Pokal – und vor allem die Champions League. Der Kader ist qualitativ stark genug, um auf allen Bühnen mitzuspielen.
Aber: Qualität allein reicht nicht. Wer auf allen drei Hochzeiten tanzen will, braucht auch Breite. Genau die fehlt dem FC Bayern aktuell. Der Kader umfasst lediglich 21 Spieler und drei davon fallen langfristig verletzt aus.
FC Bayern: Angriff braucht Verstärkung
Besonders in der Offensive wird die Lücke sichtbar. Auf den Flügeln stehen mit Luis Díaz, Serge Gnabry und Michael Olise nur drei echte Optionen im Kader. Schon im Supercup gegen Stuttgart musste Olise notgedrungen ins offensive Zentrum rücken, weil die Alternativen fehlen.
Noch deutlicher wird das Problem, wenn man einen Blick auf die Transferpolitik wirft: Mit Kingsley Coman hat Bayern einen gestandenen Flügelspieler abgegeben, und auch das Top-Talent Paul Wanner hat den Klub inzwischen Richtung Eindhoven verlassen. Wer geht, wird bislang nicht adäquat ersetzt – und genau das sorgt nun für Engpässe.

Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat den Bayern einen Kaufstopp auferlegt.Bild: dpa / Angelika Warmuth
Jetzt reagierten die Vereinsbosse kurz vor Ende der Transferperiode auch noch mit einer klaren Ansage: Teure Einkäufe sind tabu, stattdessen kommt nur noch eine Leihe infrage. "Wir wollen das Geld sparen, das ist ein Auftrag, den wir haben", erklärte Sportvorstand Max Eberl bei Sky.
Gleichzeitig betonte er: "Wir haben noch was zu tun, weil wir in der Offensive noch nicht diese Breite haben (...), dementsprechend bleibt eine Leihe über."
Damit war die Gerüchteküche sofort wieder eröffnet. Denn klar ist: Eine Verstärkung muss noch kommen – nur auf Leihbasis eben. Sky brachte am Donnerstagabend gleich fünf Kandidaten ins Gespräch. Doch wer von ihnen könnte den Bayern wirklich helfen?
Jadon Sancho
Die Gespräche laufen bereits, der Name Sancho wird an der Säbener Straße ernsthaft diskutiert. Der Engländer kennt die Bundesliga bestens, ist aber seit Jahren nicht mehr an seine Glanzzeit in Dortmund herangekommen. Ein Sancho in Top-Form wäre eine echte Verstärkung – nur: Gesehen haben wir ihn so seit vier Jahren nicht mehr.
Rasmus Højlund
Manchester United will seinen Stürmer abgeben, die Bayern wurden mit ihm in Verbindung gebracht. Problem: Die Red Devils wollen nur verleihen, wenn eine Kaufpflicht eingebaut wird. Für die Bayern ist das keine Option – zumal Højlund nur im Sturmzentrum spielen kann und damit das eigentliche Problem auf den Flügeln nicht löst.
Nicolas Jackson
Ein weiterer Stürmer von der Insel. Jackson ist beim FC Chelsea in der Diskussion, bringt aber dasselbe Problem mit wie Højlund: Er hat seine Qualitäten ausschließlich auf der Neun. Für die Münchner ergibt das wenig Sinn, solange mit Harry Kane ein gesetzter Superstar auf dieser Position steht.
Fábio Vieira
Der Portugiese vom FC Arsenal wäre flexibel einsetzbar und gilt als feiner Techniker. Doch auf höchstem Niveau konnte er bislang nicht überzeugen.
Marco Asensio
Der Spanier von Paris Saint-Germain ist wohl der interessanteste Name auf der Liste. Erfahrung, Titel und Qualität bringt Asensio zweifellos mit. Anders als Fábio Vieira hat er bereits über Jahre hinweg bei Real Madrid bewiesen, dass er auf allerhöchstem Niveau mithalten kann – sei es in der Champions League oder in der spanischen Nationalmannschaft. Eine Leihe wäre realistisch.

Marco Asensio von PSG könnte dem FC Bayern weiterhelfen.Bild: IMAGO/Icon Sport
Am Ende bleibt festzuhalten: Der deutsche Rekordmeister steckt in einer schwierigen Situation auf dem Transfermarkt – eine Lage, die er sich auch selbst eingebrockt hat. Nun bleibt nicht mehr viel Zeit, um eine Lösung zu finden. Wer wirklich kommt und ob er hilft, ist völlig offen. Klar ist nur: Die Uhr tickt, und es bleibt spannend.
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