
Von Frankfurt nach Paris: Kevin Trapp verlässt die Eintracht.Bild: dpa / Giuseppe Maffia
Bundesliga
Kevin Trapp verlässt Eintracht Frankfurt nach zwölf Jahren. Schon früh hat der Torhüter wohl geahnt, dass seine Zeit am Main abläuft.
20.08.2025, 15:3520.08.2025, 15:35
Es ist offiziell: Kevin Trapp verlässt Eintracht Frankfurt und schließt sich dem französischen Erstliga-Aufsteiger Paris FC an. Der Verein bestätigte den Abgang am Dienstagabend. Über die Ablösesumme wurde nichts bekannt, dem Vernehmen nach liegt sie bei rund einer Million Euro.
Für die Eintracht endet damit eine Ära, für den 35-Jährigen schließt sich ein Kreis. Trapp kehrt nach Paris zurück, wo er bereits zwischen 2015 und 2018 das Trikot von Paris Saint-Germain trug. Diesmal wird er beim kleineren der beiden Hauptstadtklubs erwartet und mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet.
Laut "Sport Bild" erhält Trapp ein Grundgehalt von 3,5 Millionen Euro, das durch Prämien auf fünf Millionen anwachsen kann.
Trapp-Wechsel nach Paris deutete sich bereits an
Dass es zu diesem Schritt kommen könnte, deutete sich schon eine Woche zuvor an. Wie die "Sport Bild" berichtet, informierte Trapp die Verantwortlichen in Frankfurt bereits vor der Generalprobe beim FC Fulham über das Interesse der Franzosen. Am 13. August wurde das Werben publik, einen Tag später folgte das Gespräch mit den Klubchefs: Er äußerte seinen Wechselwunsch.
Konkurrenz im Tor: Kevin Trapp und Kauã Santos
Hintergrund war weniger ein plötzlicher Sinneswandel, sondern die sportliche Situation. Mit Kauã Santos hatte die Eintracht ein Talent verpflichtet, das schneller in die erste Reihe gerückt war als ursprünglich geplant.
Der Brasilianer, 2023 aus der Jugend von Flamengo Rio de Janeiro geholt, gab am 14. September 2024 sein Debüt – ausgerechnet, weil sich Trapp verletzt hatte. Was als Übergangslösung begann, entwickelte sich rasch zur ernsthaften Konkurrenz.
Santos spielte stark, sammelte internationale Minuten und setzte damit den etablierten Keeper unter Druck. Nach seiner Genesung stand Trapp zwar wieder im Tor, doch eine erneute Verletzung beim 2:2 gegen Hoffenheim veränderte die Gemengelage.
Kevin Trapp mit Einsicht: "Ist Santos fit, wird er spielen"
Vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League gegen Ajax Amsterdam entschied Trainer Dino Toppmöller: Santos soll spielen. Der junge Torhüter rechtfertigte das Vertrauen, Trapp aber wurde klar, dass dies mehr war als eine vorübergehende Lösung.
"Ist Santos fit, wird er spielen", paraphrasiert die "Sport Bild" den Schluss, zu dem Trapp damals gekommen sein soll. Auch wenn Toppmöller ihn zu Beginn der Vorbereitung nochmals zur Nummer eins erklärt hatte, war das Vertrauen des Routiniers in das eigene Standing wohl erschüttert.
Spätestens als die Rückkehr des Brasilianers nach einer Kreuzbandverletzung absehbar wurde (mögliches Comeback im September), soll sich für Trapp die Zukunftsfrage gestellt haben.
Für Ersatz ist in Frankfurt bereits gesorgt. Michael Zetterer kommt für fünf Millionen Euro von Werder Bremen und dürfte bereits am Samstag im Bundesligaspiel gegen seinen Ex-Klub im Tor stehen.
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