Jung und wild soll die Zukunft von Hertha BSC sein. Nachdem im Zuge des Windhorst-Engagements rund 375 Millionen Euro verzockt wurden und das letzte Geschäftsjahr erneut mit einem Minus von knapp 80 Millionen Euro abgeschlossen wurde, fehlen einerseits die finanziellen Mittel für weitere Star-Transfers. Andererseits ist die eigene Jugend auch durchaus vielversprechend.
2018 gelang dem Hertha-Nachwuchs der Gewinn der deutschen Meisterschaft. Im vergangenen Jahr reichte es immerhin fürs Endspiel, das mit 1:2 gegen die BVB-Jugend verloren ging. Wenig überraschend werden Herthas Nachwuchskicker auch gern zu den deutschen Junioren-Nationalmannschaften eingeladen.
Umso ärgerlicher, dass die vielversprechendsten Talente gern von Herthas Konkurrenz abgeworben werden: Erst Anfang März hat sich der 19-jährige Linksverteidiger Lukas Ullrich entschieden, den nächsten Karriereschritt lieber bei Borussia Mönchengladbach zu wagen als bei der Alten Dame in Berlin.
So verliert die Hertha den Kapitän der deutschen U19 im Sommer sogar ablösefrei. Aufgrund solcher Verluste muss sich die Hertha trotz hervorragender Jugendarbeit weiter Top-Talente aus dem Ausland holen.
Bereits unter der Woche wurde bekannt, dass sich Hertha die Dienste von Gustav Christensen gesichert hat. Der 19 Jahre alte Linksaußen kommt für eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von rund 250.000 Euro aus der Jugend des FC Midtjylland.
In der dänischen Jugend-Liga hatte er zuletzt in 16 Spielen 26 Tore geschossen. Bei Hertha erhält er einen Vier-Jahres-Vertrag, soll also auch der ersten Mannschaft weiterhelfen.
Fraglich ist, inwiefern Hertha bei der Trikot-Gestaltung des Neuzugangs kreativ werden muss: Mit ihrem ebenfalls dänischen Torwart haben die Berliner nämlich schon einen Christensen im Kader.
Als nächstes Transfer-Ziel hat Hertha wohl ein Mittelfeld-Juwel aus Frankreich ins Visier: Der 17-jährige Abdoul Ouattara spielt aktuell noch bei Racing Straßburg, wäre im Sommer jedoch ablösefrei – bei einem Transfer würde lediglich eine ähnliche Ausbildungsentschädigung wie bei Christensen fällig.
Wie schon Christensen wird wohl auch der 17-jährige Ivorer von zahlreichen anderen Klubs beobachtet, Hertha soll laut "Bild" jedoch in der "Pole-Position" stehen. Demnach war Ouattara mit seinen Eltern schon zu Besuch in Berlin und wäre sogar bereit, mit der Hertha in die 2. Liga zu gehen.