Hinter dem Gesundheitszustand von Manuel Neuer steht beim FC Bayern weiterhin ein großes Fragezeichen. Eigentlich wurde davon ausgegangen, dass der 37-Jährige zum Start der Bundesliga-Saison am nächsten Freitag gegen Werder Bremen wieder fit ist.
Doch schon während der vergangenen Wochen in der Saisonvorbereitung wurde klar, dass der Kapitän der Münchner nicht rechtzeitig von seinem Beinbruch auf den Platz zurückkehren kann. Zur Überraschung für viele Fans verkündeten die Münchner am Montag zudem, dass Neuer erst kürzlich eine Metallplatte aus dem Bein entfernt wurde und er nun wieder im Kraftraum arbeite.
Wie die "Sport Bild" berichtet, soll das jedoch nicht der einzige Grund und die Probleme des Torhüters viel weitreichender sein.
Denn so soll er nicht mehr richtig schießen und passen können. Vor allem bei Pässen mit Druck mache das operierte Bein Probleme: Dabei war die fußballerische Komponente eine große Stärke des Bayern-Stars.
Nachdem er in den vergangenen Wochen eigentlich bereits wieder auf dem Platz gestanden hatte und Torwartübungen absolviert hatte, folgte der Rückschlag schon im Trainingslager am Tegernsee. Bereits dort soll zu beobachten gewesen sein, dass er Probleme hatte, wenn das verletzte rechte Bein bei Pässen zum Standbein wurde. Damals bat der Schlussmann die anwesenden Journalisten, ihn weder zu filmen, noch zu fotografieren.
Doch das Spiel mit dem Ball ist nicht sein einziges Problem. Auch wenn Neuer mit dem verletzten Bein abspringen will, soll der ganze Bewegungsablauf noch nicht sehr rund aussehen.
Intern soll sein Fitnesszustand laut "Sport Bild" für große Diskussionen sorgen. Mit einem Comeback werde wohl nicht schon in Wochen, sondern erst in Monaten gerechnet. Nun soll die Länderspielpause Mitte September als neuer Zeitpunkt ins Auge gefasst werden.
Das große Problem: durch Neuers längeren Ausfall und den Abgängen von Alexander Nübel (VfB Stuttgart), Yann Sommer (Inter Mailand) und Johannes Schenk (Preußen Münster) haben die Münchner mit Sven Ulreich nur einen Torhüter mit Profi-Erfahrung im Kader.
Der 35-Jährige vertrat Neuer bereits 2018 ein Jahr lang souverän und warb auf der Asien-Tour um das Vertrauen von Trainer Tuchel. Beim Testspiel gegen die AS Monaco am Montag überzeugte er zudem mit starken Paraden.
Für die Bayern-Bosse soll klar sein, dass sie weiterhin Neuer als Nummer 1 im Tor sehen, ihn jedoch durch den Kauf eines weiteren starken Torhüters nicht zusätzlich unter Druck setzen wollen.
In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Sevillas Bono oder Valencias Torwart-Talent Giorgi Mamardashvili als mögliche Neuzugänge gehandelt, doch bisher blieb es bei Gerüchten.
Nun bringt Sport1 auch noch einen weiteren Namen ins Spiel. So sollen die Münchner an Chelseas Kepa Arrizabalaga interessiert sein. Tuchel trainierte den 28-Jährigen während seiner Zeit beim FC Chelsea, dort kam der Spanier jedoch nicht an Stammtorwart Edouard Mendy vorbei.
Durch Mendys Abgang nach Saudi-Arabien haben die Blues kürzlich Robert Sánchez von Brighton Hove & Albion als ihren neuen Torhüter verpflichtet.
Gespräche mit dem Spieler und Chelsea-Verantwortlichen hätten bereits stattgefunden. Die Bayern wollen den 13-fachen Nationalspieler wohl für eine Saison mit Kaufoption ausleihen.