In blauen Sneakern schlurft er über marmorierten Boden, seine Arme schwingt er vor und zurück, gleichzeitig, nicht synchron zum Gang. Etwas verlegen grinst er in die Kamera für Instagram. "Hugo's here", steht unter dem Video. In den Kommentaren häufen sich Flammen und Emojis mit Herzchen in den Augen.
Es ist also offiziell: Nach anderthalb Jahren endet das Kapitel Hugo Ekitiké bei Eintracht Frankfurt. Der Angreifer wechselt zum FC Liverpool, einem der renommiertesten Klubs der Premier League. Das bestätigte die Eintracht am Mittwochabend.
"Hugo hat in seinen anderthalb Jahren bei uns eine großartige Entwicklung genommen und war sowohl auf als auch neben dem Platz eine echte Bereicherung für unsere Mannschaft und den gesamten Klub. Wir freuen uns, dass er nun den nächsten Schritt gehen kann – einen Schritt, den er sich durch seine Leistungen bei uns verdient hat", sagte Sportvorstand Markus Krösche.
Insgesamt 15 Tore erzielte Ekitiké in der abgelaufenen Bundesliga-Saison für die Eintracht, acht weitere bereitete er vor. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Und die daran erinnert, wie sehr man ihn vermutlich vermissen wird.
Fragt man TV-Experte Nils Petersen, was das Spiel des Franzosen so besonders macht, dann kommt er ins Schwärmen. "Wenn ich ihn auf dem Platz spielen sehe, dann hat er eine gewisse Leichtigkeit", sagt Petersen gegenüber RTL.
Ekitiké habe Freude am Spiel, wisse aber auch, wie man mit Misserfolg umgehen muss. Und das sind gute Voraussetzungen. Denn Petersen befürchtet, dass es Ekitiké in Liverpool nicht leicht haben wird. Die Konkurrenz sei eine andere, sagt er. Trotzdem, so Petersen, hat Ekitiké "die Qualität, auch dort einen Unterschied zu machen".
Weil man in Frankfurt um das Können des Franzosen weiß, fällt der Abschied umso schwerer. Petersen, der neun Jahre für den SC Freiburg spielte, gibt zu: "Wenn ich Fan wäre, ich würde durchdrehen."
Denn die Eintracht verliere mit Ekitiké ein Aushängeschild. Einer, der mitunter "dafür garantiert, dass du auf Platz drei oder vier landest".
Dennoch zweifelt Petersen die Strategie der Eintracht nicht an. Frankfurt habe schon mehrfach seinen Leistungsträger ziehen lassen und den Abgang kompensieren können. "Junge Spieler holen, die sie dann wieder teuer verkaufen", sagt Petersen, das habe sich bewährt.
Eintracht Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht, vielmehr Markus Krösche. Der Manager brachte der Eintracht einen Batzen Geld ein. 95 Millionen Euro für Randal Kolo Muani, 75 Millionen für Omar Marmoush, und nun 95 Millionen Euro für Hugo Ekitiké – drei XXL-Transfers in den letzten zwei Jahren.