So langsam, aber sicher kommt der VfB Stuttgart wieder ins Rollen. Erlebten die Schwaben, zumindest gemessen an ihren Ergebnissen und der hohen Messlatte aus der Vorsaison, noch ein recht durchwachsenes erstes Saisondrittel, so ist die Bilanz im Dezember plötzlich makellos.
Die Stuttgarter haben wettbewerbsübergreifend vier Spiele in Folge gewonnen, sind dabei ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen und haben in der Champions League ihre Hoffnungen von der nächsten Runde am Leben erhalten. In der Bundesliga pirscht sich der VfB zudem wieder an die Spitzengruppe heran, ist als Sechster nur noch vier Zähler von einem CL-Rang entfernt.
Der aktuelle Aufwärtstrend ist eng mit dem Namen Nick Woltemade verknüpft. Für den Kader in der Königsklasse wurde der 22-Jährige zwar nicht gemeldet, umso mehr tobt er sich aber in den nationalen Wettbewerben aus.
Gegen Union brachte seine Einwechslung mitsamt Doppelpack die Wende, gegen Heidenheim sowie beim Pokalspiel in Regensburg steuerte er ein Tor und eine Vorlage bei. Trainer Sebastian Hoeneß verteilte daher nach dem jüngsten Erfolg ein Sonderlob: "Er ist in einer sehr guten Form und hat eine Topquote. Er war heute für uns der Spielentscheider und ist voll dabei."
Woltemade ist aktuell der Shootingstar der Bundesliga. Als technisch versierter Stürmer, der Bälle festzumachen weiß und auch noch das Tor trifft, rückt er mit jedem starken Auftritt zunehmend in den Fokus von Julian Nagelsmann. Momentan läuft der Angreifer noch für die U21-Nationalmannschaft auf.
Zugleich kommt seine Leistungsexplosion dem VfB Stuttgart gerade recht. Mit den DFB-Profis Deniz Undav und Jamie Leweling sowie Leihstürmer El Bilal Touré sind den Schwaben in den vergangenen Wochen mehrere Optionen in der Offensive verletzungsbedingt weggebrochen. Es galt eigentlich als wahrscheinlich, dass der VfB aufgrund der vielen Ausfälle im Winter im Sturm nachlegen würde.
Laut "Bild" hat Woltemades Entwicklung nun aber zu einem Umdenken geführt. Hoeneß und die Klubbosse trauen dem 22-Jährigen demnach zu, seinen neu gewonnenen Platz in der Startelf zu behaupten, sich richtig festzuspielen. Daher soll doch kein neuer Stürmer kommen.
Zudem erwarte der VfB Undav und Leweling nach Weihnachten zurück, sodass sich Hoeneß im neuen Jahr wieder über mehr Optionen freuen kann. Mit Ermedin Demirović besitzt er noch eine weitere Alternative. Der Sommerneuzugang agierte zuletzt zwar etwas glücklos, hat im VfB-Dress aber immerhin schon neunmal getroffen.
Gänzlich untätig wollen die Schwaben im Winter auf dem Transfermarkt indes trotzdem nicht sein. Dem Bericht zufolge verschiebt sich der Fokus auf die Defensive, Hoeneß soll sich einen ähnlich robusten Innenverteidiger wie Dan-Axel Zagadou wünschen. Der Franzose selbst leidet an einem Außenbandteilriss und könnte bis zum Saisonende ausfallen.