Gladbach setzt auf Umbau statt Ersatz für Itakura
In der Sommerpause wird nicht nur trainiert. Zwischen Einheiten auf dem Rasen, im Kraftraum und Reisen zu Testspielen laufen die Telefone der Sportvorstände und -direktoren heiß, Verhandlungen werden geführt, Namen sondiert.
Borussia Mönchengladbach steht dabei, wie viele andere Klubs, vor einem Balanceakt: Einerseits gilt es, die sportliche Qualität zu sichern, andererseits die wirtschaftlichen Spielräume zu nutzen, wenn sich Gelegenheiten bieten. Dass beides zugleich möglich ist, kommt nicht oft vor – und wird in Gladbach nun zum bestimmenden Thema der letzten Vorbereitungswochen.
Gladbach: Ko Itakura vor Wechsel zu Ajax Amsterdam
Ko Itakura, vertraglich bis 2026 gebunden, steht vor dem Abschied. Ein Wechsel des japanischen Nationalspielers gilt nur noch als Formsache. Favorit auf seine Verpflichtung bleibt Ajax Amsterdam, angeblich auch Itakuras bevorzugtes Ziel.
Die niederländischen Tageszeitungen "De Telegraaf" und "AD" berichten von einer Einigung zwischen Ajax und Borussia Mönchengladbach. Der Bundesligist soll 12,5 Millionen Euro inklusive Boni erhalten – so meldete es die "Bild". Ob die finale Entscheidung noch vor den beiden Tests gegen den FC Brentford am Freitag und Samstag fällt, ist offen.
Kein Itakura-Ersatz: Virkus sucht Rechtsverteidiger
Bei Ajax soll Itakura einen Vertrag bis 2029 unterschreiben, mit Option auf ein weiteres Jahr. Für Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus bedeutet der Transfer frische Mittel – und die Möglichkeit, gezielt nachzujustieren. "Wir diskutieren, ob wir in der Abwehr noch nachlegen, halten die Augen offen und können jederzeit reagieren, wenn eine Tür aufgeht", sagte Virkus der "Bild".
Virkus suche jedoch keinen direkten Ersatz für Itakura, sondern einen Spieler für die rechte Außenbahn. Dort soll mehr Konkurrenz für Joe Scally entstehen. Im Abwehrzentrum plant Gladbach mit Kevin Diks.
Feyenoord, Frankfurt und PSV im Rennen um Itakura
Ajax Amsterdam war nicht der einzige Klub, der Interesse bekundet hatte. Feyenoord Rotterdam und Eintracht Frankfurt bemühten sich ebenfalls um einen Transfer, kamen jedoch zu spät – zu diesem Zeitpunkt war sich Itakura mit Ajax bereits einig.
Intern soll er diesen Schritt auch schon seinen Mitspielern mitgeteilt haben. PSV Eindhoven bot zwar ebenfalls mit, lag mit acht Millionen Euro aber deutlich unter dem Angebot des niederländischen Rekordmeisters aus Amsterdam.
Für Gladbach ist es nicht der einzige Abgang Richtung Niederlande in diesem Sommer. Yvandro Borges Sanches wechselt für 500.000 Euro zu Heracles Almelo. "Yvandro ist immer noch ein junger Spieler mit Potenzial. Er hatte leider viel Verletzungspech, das ihn immer wieder weit zurückgeworfen hat", sagte Virkus gegenüber der "Bild".
Der Luxemburger suchte nun einen Neustart. "Dem Wunsch entsprechen wir mit dem Transfer, aber vielleicht kreuzen sich die Wege noch einmal."