Der VfB Stuttgart hat zuletzt eine schwierige Phase beenden können. Nach wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Folge, bei denen die Schwaben auch aus der Champions League ausgeschieden sind, setzte sich der Traditionsklub am Dienstagabend im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg durch.
Sebastian Hoeneß steht mit seiner Mannschaft also wie schon vor zwei Jahren wieder im Halbfinale, diesmal soll der Schritt nach Berlin gelingen. Zunächst einmal geht es aber im Bundesliga-Alltag weiter, am Samstagnachmittag müssen die Stuttgarter zum BVB.
Die Dortmunder erlebten ihrerseits rund um den Jahreswechsel eine enttäuschende Phase, trennten sich von Trainer Nuri Şahin. Interimslösung Mike Tullberg brachte mit sieben Punkten aus drei Spielen etwas Ruhe rein. Gegen den VfB wird nun aber erstmals der neue BVB-Cheftrainer auf der Bank sitzen: Niko Kovač.
"Die Spielvorbereitung ist auf jeden Fall schwieriger. Es ist sein erstes Spiel. Man schaut, was er in Wolfsburg in den letzten Spielen gemacht hat", sagte Hoeneß am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel. Er schaue aber natürlich auch auf die letzten BVB-Spiele.
Was genau sich Kovač überlegt, wisse Hoeneß freilich nicht. "Deshalb schauen wir auf uns. Wir wollen unseren Plan durchziehen und im Spiel dann eben schnell anpassen."
Das ist dem VfB Stuttgart bei den vergangenen Aufeinandertreffen mit Borussia Dortmund bestens gelungen, wie einer der anwesenden Reporter anmerkte. "Jetzt hat man viermal in Folge gegen Dortmund gewonnen, was eine starke Statistik ist", hielt er fest.
Hoeneß hob dabei zunächst nachdenklich seinen Blick, anschließend auch seine Stimme. "Viermal nicht verloren, oder? Haben wir sogar viermal gewonnen?", versuchte der VfB-Trainer, sich die vergangenen Ergebnisse in Erinnerung zu rufen. Der Reporter bestätigte seine eingangs zitierte Bilanz, Stuttgarts Pressesprecher stimmte zu.
Und Hoeneß schloss die von ihm angestoßene, kleine Debatte.
Dafür machte ein anderer Medienschaffender ein gänzlich anderes Thema auf. Er sprach Hoeneß auf Nicolas Kühn, Offensivspieler von Celtic Glasgow an. In Leipzigs Jugend sowie Bayerns zweiter Mannschaft arbeiteten beide einst zusammen, in der Zwischenrunde der Champions League trifft Kühn mit Celtic demnächst auf den FCB.
"Dass er fußballerisch stark ist, war immer klar", erinnerte sich Hoeneß an den jungen Kühn, den er als "feinen Kerl" sowie als "absolutes Riesentalent im Nachwuchs" wahrgenommen hat. Und doch hatte der Offensivspieler viele Hürden zu nehmen: "Es lief erstmal ein wenig seitwärts, vielleicht auch mal ein bisschen zurück. Jetzt geht es wieder steil bergauf."
Den VfB-Trainer freut die Entwicklung seines einstigen Schützlings, seinem Ex-Klub aber könnte dies in der Champions League zum Verhängnis werden. "Er kann viel. Er ist mental und sportlich stark", schickte Hoeneß eine Warnung an den FC Bayern.
Aber nicht nur die Münchener sollten bei Kühn genauestens hinschauen: "Er ist ein sehr gutes Beispiel für viele andere Jungs. Du musst dran bleiben. Jetzt zeigt er Topleistungen."
"Ich hoffe, dass sein Weg so weitergeht", drückt Hoeneß Kühn auch künftig die Daumen. Eine Ausnahme lässt sich der Stuttgart-Trainer allerdings offen. "Ob es gegen Bayern sein muss, muss man sehen."