Noch vor einem Jahr hätte wohl kaum jemand beim VfB Stuttgart geahnt, welchen Aufstieg Nick Woltemade nehmen würde. Der 23-Jährige, ablösefrei von Werder Bremen gekommen, ist inzwischen nicht nur gesetzter Stammspieler, sondern auch angehender Nationalspieler und Aushängeschild der Offensive.
Mit 17 Toren und drei Vorlagen in der abgelaufenen Saison zählt er zu den Senkrechtstartern der Bundesliga. Seine körperliche Präsenz – 1,94 Meter groß – gepaart mit technischer Raffinesse und taktischem Verständnis machen ihn zu einem der begehrtesten jungen Angreifer Europas.
Und die Liste der Interessenten liest sich wie ein Auszug aus dem internationalen Fußballestablishment: FC Bayern, Eintracht Frankfurt, Klubs aus der Premier League – und nun auch Atlético Madrid. Letztere sollen laut spanischer "AS" in ihm einen Ersatz für Ángel Correa sehen, der vor einem Wechsel nach Mexiko steht.
Der VfB, der sich unter Trainer Sebastian Hoeneß sportlich neu erfunden hat, steht nun vor einer Herausforderung: Wie lässt sich ein Spieler wie Woltemade halten, wenn die sportlichen wie finanziellen Verlockungen rasant wachsen?
VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle kennt das Spiel der Gerüchte. Im Gespräch mit RTL versuchte er, einen kühlen Kopf zu bewahren und zugleich Signale der Wertschätzung an den Spieler zu senden.
Woltemade habe eine "sensationelle Entwicklung" hingelegt, sei "nicht mehr wegzudenken" und spiele eine "sehr, sehr wichtige Rolle" im System der Stuttgarter.
Dass der FC Bayern Interesse zeigt? Einen Anruf aus München habe es bislang jedenfalls nicht gegeben, betont Wehrle und ergänzt mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein und Pflichtoptimismus: "Nick ist unser Spieler und wird auch in der nächsten Saison für uns Fußball spielen."
Abgesehen von Woltemade taucht derweil ein anderer Name der Schwaben vermehrt in den Schlagzeilen auf: Enzo Millot. Verlässt er den VfB Stuttgart im Sommer?
Der 22-Jährige, im Sommer 2021 von der AS Monaco verpflichtet, hat sich nach holprigem Start zum Herzstück des Stuttgarter Mittelfelds entwickelt. Technisch stark, spielintelligent und im Abschluss effizient – seine zwölf Tore und acht Vorlagen sprechen eine deutliche Sprache.
Zuletzt glänzte er im DFB-Pokal-Finale gegen Arminia Bielefeld mit einem Doppelpack. Und: Er gehörte zum Olympia-Kader Frankreichs für Paris 2024. Kein Wunder also, dass Klubs wie Paris Saint-Germain, Arsenal und Borussia Dortmund ihr Interesse hinterlegt haben sollen.
Medienberichten zufolge besitzt er eine Ausstiegsklausel in Höhe von 18 bis 20 Millionen Euro. Wehrle widerspricht diesen Zahlen zwar, bestätigt jedoch, dass es die Möglichkeit eines vorzeitigen Wechsels gibt: "Wenn er der Auffassung sein sollte, dass er den nächsten Schritt machen möchte, dann gibt es die Klausel."
Noch hat weder Millots Berater noch ein Klub offiziell Kontakt zum VfB aufgenommen – zumindest laut Wehrle. Zwischen den Zeilen kann man jedoch erahnen, dass der VfB mit einem Abgang des 22-Jährigen rechnet.