Nach drei Bundesliga-Spielen lässt sich sagen: Dem BVB ist beinahe ein Start nach Maß gelungen. Gegen die Europa-Cup-Teams Frankfurt und Heidenheim konnte die Mannschaft von Neu-Trainer Nuri Şahin gewinnen, nur das 0:0-Unentschieden gegen Bremen am zweiten Spieltag trübt ein wenig die Stimmung in Dortmund.
Dennoch sind die Borussen auf Platz zwei erster Verfolger des FC Bayern, der mit der perfekten Bilanz von neun Punkten an der Tabellenspitze thront. Mitentscheidend für den guten Saisonauftakt waren auch die Neuzugänge beim BVB.
Vor allem die Neuzugänge Waldemar Anton und Pascal Groß sind auf dem besten Weg zu Leistungsträgern und auch Stürmer Serhou Guirassy hat sich gegen Heidenheim gut eingefügt. Anlass genug für TV-Experte Lothar Matthäus, die BVB-Transferstrategie am Sonntag beim Fußballtalk "Sky90" ausdrücklich zu loben.
"Dieser Transfersommer hat mir groß imponiert", sagte Matthäus. "Insbesondere, weil es nicht einfach war, in diesem Umfeld diese Transfers zu machen." Kehl, der in der Show ebenfalls zu Gast war, dürfte das gefreut haben.
Der Dortmunder Sportdirektor sprach im Anschluss über Klub-Legende Jürgen Klopp, dessen glorreiche Amtszeit Anfang der Zehnerjahre beim BVB bis heute alles überstrahlt und mit dem jeder neue Trainer unweigerlich gemessen wird.
Denn der zweifache Welttrainer pausiert aktuell und ließ zuletzt offen, ob er wieder im Fußball arbeiten wird. Sebastian Kehl, der als Spieler unter Klopp Mannschaftskapitän war, ist sich sicher:
Kehl verweist dabei auf Klopps Liebe zum Fußball. Er könne sich nur schwer vorstellen, dass der 57-Jährige gar nichts mehr machen wird.
Während sich Jürgen Klopp seinen künftigen Arbeitgeber wohl aussuchen kann – nach seinem Liverpool-Rücktritt im Sommer war er bei fast jedem Topklub gehandelt worden – wurde Kehl jüngst ein angestrebter Posten verwehrt: Der BVB machte Lars Ricken zum neuen Sportvorstand, Sebastian Kehl wiederum musste sich mit dem Posten des Direktors begnügen.
Jetzt offenbarte dieser bei "Sky90" seine Enttäuschung über die Entscheidung der Klubspitze: "Das war in den ersten Tagen natürlich nicht so ganz einfach. Das war im Mai, jetzt haben wir September. Ich habe die Rolle sehr, sehr gut angenommen." Er habe zu Ricken einen sehr guten Draht und fühle sich in der Rolle des Sportdirektors sehr wohl.
Zu BVB-Verteidiger Niklas Süle, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für die EM in Deutschland nominiert worden war, sich jetzt aber wieder herankämpfen will ans DFB-Team, äußerte sich Kehl zuversichtlich: "Er möchte an seinen Fähigkeiten nachhaltig arbeiten, daher bin ich fest davon überzeugt, dass er seine Karriere, die jetzt noch vor ihm liegt, maximal nutzen möchte."
Bei Süle gäbe es keine Limits. Wenn er seine Leistungen abrufe, dann sei er auch wieder ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft.
Von den körperlichen Anlagen und seinem Skillset wird Süle von vielen Expert:innen zu den besten deutschen Verteidigern gezählt. Nachdem er länger unter seinen Möglichkeiten geblieben war, hatte sich der 29-Jährige bei der Rückkehr aus der Sommerpause in guter Form präsentiert und so die Fantasien der Fans beflügelt.