Es sind berauschende Wochen für den HSV und seine Fans. Nach sieben Jahren in der zweiten Liga, in denen der Traditionsklub kaum ein Fettnäpfchen, kaum ein dramatisches Scheitern ausgelassen hat, ist im Mai die lang herbeigesehnte Rückkehr in die Bundesliga gelungen.
Diese feierten Mannschaft, Trainerteam und Anhängerschaft zunächst gemeinsam im Stadion, später auch in der Stadt. Die Verantwortlichen des Hamburger SV wissen trotz der Partylaune aber auch: Damit die gute Laune anhält, muss am Kader etwas gewerkelt werden.
Stefan Kuntz und Co. sind dieser Tage dabei, für Trainer Merlin Polzin eine Mannschaft zu formen, die in der kommenden Saison den Klassenerhalt packen kann. Nahezu täglich gibt es neue Gerüchte um Verstärkungen, Vollzug konnte der HSV auch schon melden.
So bestätigten die Rothosen jüngst die Verpflichtung von Nicolai Remberg. Der zentrale Mittelfeldspieler ist von Holstein Kiel gekommen, konnte dank einer Ausstiegsklausel für knapp 2,1 Millionen Euro losgeeist werden.
Offen ist unterdessen noch immer, wie es bei Davie Selke weitergeht. Der Vertrag des Torschützenkönigs läuft Ende des Monats aus, der HSV würde ihn gerne halten. Der Stürmer wird aber auch bei anderen Klubs gehandelt.
Ganz sicher planen können die Hamburger dafür mit einem anderen Leistungsträger. Jean-Luc Dompé hat seinen Vertrag beim HSV erst Ende April bis 2027 verlängert, soll in der Bundesliga die Hintermannschaften durcheinander wirbeln. In der zweiten Liga hat er das gerade in der abgelaufenen Saison hervorragend gemacht.
Mit neun Treffern und 14 direkten Torvorlagen in 32 Spielen hat der französische Flügelspieler ganz entscheidend zur Bundesliga-Rückkehr des Hamburger SV beigetragen. Und dieser Aufstieg könnte auch einem persönlichen Aufstieg gleichkommen, denn Dompé hat sich damit sogar ins Blickfeld der Nationalmannschaft gespielt.
"Ich kenne ihn. Ich weiß, wo er ist", sagte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps im Gespräch mit der "Sport Bild". Der 56-Jährige führte dabei aus, dass der HSV-Profi "eine sehr gute Saison" gespielt habe. Den Aufstieg mit den Rothosen hat er wahrgenommen.
"Er gehört zu den Spielern, die dazukommen können, die wir uns noch anschauen", deutete Deschamps an, dass Dompé künftig tatsächlich an der Seite von Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Co. aufdribbeln könnte. "Aber wir haben auch unzählige andere gute Spieler."
Es ist keine Untertreibung, denn allein in der Offensive haben die Franzosen eine Kaderbreite, die ihresgleichen sucht. Désiré Doué, Michael Olise, Marcus Thuram, Bradley Barcola, Hugo Ekitiké, Rayan Cherki, Kingsley Coman, oder Christopher Nkunku besitzen schließlich auch alle die französische Staatsbürgerschaft. Und das ist nur eine klitzekleine Auswahl an Topnamen.