Als aktiver Spieler stand Lothar Matthäus gleich zweimal beim FC Bayern unter Vertrag. Der Rekordnationalspieler lief zunächst von 1984 bis 1988 für die Münchener auf, nach einem vierjährigen Intermezzo bei Inter Mailand dann noch einmal von 1992 bis 2000.
Seine Karriere ließ Matthäus anschließend in New York bei den MetroStars ausklingen, ehe er sich auf mehreren Stationen als Trainer ausprobierte und schließlich als TV-Experte etablierte. Schon früh war dabei klar: Eine Rückkehr nach München wird es wohl nur in der Rolle als Experte geben.
"Solange Karl-Heinz Rummenigge und ich etwas beim FC Bayern zu sagen haben, wird Lothar Matthäus bei diesem Verein nicht einmal Greenkeeper im neuen Stadion", schimpfte Uli Hoeneß im November 2002.
Beste Freunde wurden Matthäus und der Bayern-Patron in den Jahren darauf zwar nie, anlässlich seines 60. Geburtstags durfte der Rekordnationalspieler im Jahr 2021 dann aber doch mit dem Mähdrescher durch die Allianz Arena fahren.
Gut vier Jahre später dürfte sich der TV-Experte bei Hoeneß nun wieder etwas weniger beliebt machen. Denn im Gespräch mit der "Sport Bild" hat er kritische Worte für den 73-Jährigen gefunden.
"Uli Hoeneß sollte sich in der Öffentlichkeit etwas mehr zurückziehen oder sich zumindest überlegter äußern", legte Matthäus dem Bayern-Macher mehr Zurückhaltung nahe. "Nicht Journalisten sind schuld, dass Dinge verbreitet werden – diese kommen aus dem Verein selbst."
Dabei verwies er auf eine Aussage von Hoeneß vor knapp einem Jahr, dass nichts mehr an die Öffentlichkeit geraten werde. "Das Gegenteil davon ist der Fall", stellte Matthäus fest. "Und natürlich gibt es dann Nachfragen, die man sich gefallen lassen muss."
Daran wiederum schloss Matthäus deutliche Kritik an dem langjährigen Präsidenten des FC Bayern an:
Tatsächlich war es der aktuelle FCB-Präsident Herbert Hainer, der die Wechseltendenz von Florian Wirtz zum FC Liverpool öffentlich kommuniziert hat.
Das wiederum ist eine Absage, die der FC Bayern laut Matthäus verkraften kann. "Es braucht keinen spektakulären Neuzugang, nur weil der Transfer von Florian Wirtz nicht geklappt hat. Für das Spektakel hat man rechts Olise, auf der Zehn Musiala. Und links würde ich mit Sané planen", sagte der TV-Experte.
Damit würde sich der Verein auch die kostspielige Suche nach einem neuen Flügelspieler sparen. Stattdessen sollten die Bayern ihr Geld laut Matthäus ohnehin lieber in einen neuen Rechtsverteidiger investieren.