Es war eine Saison mit Aufs und Abs für den VfB Stuttgart, die Höhen haben die Tiefen dabei am Ende aber im wahrsten Sinne des Wortes überstrahlt. Denn mit dem 4:2-Sieg über Arminia Bielefeld im Finale des DFB-Pokals gewannen die Schwaben ihren ersten Titel seit 18 Jahren.
Damit gelang am Ende einer intensiven Spielzeit doch noch der erneute Einzug in den Europapokal, den der VfB über die Bundesliga verspielt hatte. Zu Jahresbeginn noch waren die Stuttgarter auf Kurs Champions League, eine Durststrecke von sechs sieglosen Spielen aber warf den Traditionsklub zurück. Am Ende stand der neunte Rang.
Mit der Schulnote Zwei bewertet Maximilian Mittelstädt die Saison des VfB Stuttgart im Gespräch mit Sport1. "Eine Eins wäre es gewesen, wenn wir uns über die Bundesliga schon für das internationale Geschäft qualifiziert hätten", sagt er. Dafür haben jedoch zu oft die Ergebnisse gefehlt. "Aber der Pokalsieg überragt natürlich alles."
Ein Mann, der zu diesem Titel ganz entscheidend beigetragen hat, ist Nick Woltemade. Im Endspiel erzielte er das frühe 1:0, in der kompletten DFB-Pokal-Saison steuerte er fünf Tore sowie eine Vorlage in fünf Partien bei.
Es sind Zahlen, die beim großgewachsenen Angreifer ins Gesamtbild passen. Denn die Saison 2024/25 darf getrost als große Durchbruchssaison des Nick Woltemade abgestempelt werden. In der Bundesliga sammelte er in 28 Partien 14 Torbeteiligungen, in der U21-Nationalmannschaft war er in vier Partien an sechs Treffern beteiligt.
Mit seiner bemerkenswerten Entwicklung hat sich der Mittelstürmer erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft gespielt. Im Final Four der Nations League dürfte er für das DFB-Team debütieren.
Doch nicht nur Julian Nagelsmann hat Nick Woltemade genauestens im Blick, sondern auch die Scouts zahlreicher Klubs. Er wurde bereits beim FC Bayern, bei Atlético Madrid sowie in England gehandelt.
"Er ist beim VfB Stuttgart sehr gut aufgehoben. Mich wundert es nicht, dass es offenbar für ihn einige Interessenten gibt", sagt Mitspieler Mittelstädt. Der Linksverteidiger legt sich bezüglich der Zukunft des Mittelstürmers fest. "Ich bin sicher: Er wird schon noch ein paar Jahre bei uns bleiben."
Darauf hofft der 28-Jährige zumindest, denn auf seinen Kollegen hält er große Stücke. Nick Woltemade sei "einfach ein ganz feiner Typ" und "auch neben dem Platz sehr lustig. Er versteht sich mit jedem, hat mit niemandem Probleme". Mit Blick auf die sportlichen Leistungen bestätigt Mittelstädt das, was diverse Scouts sich auch notiert haben dürften:
Die technische Finesse hat dem Angreifer sogar schon einen besonderen Spitznamen eingebracht: Woltemessi. "Wir albern in diesen Tagen schon viel herum: Woltemessi gegen Ronaldo – das ist Programm", berichtet Mittelstädt.
Auf Altstar Cristiano Ronaldo freut sich der Linksverteidiger dabei auch persönlich. "Gegen ihn zu spielen, wird aber auf jeden Fall etwas ganz Besonderes", sagt der gebürtige Berliner. "Ich hoffe, dass er ein paar Trikots mehr dabei hat, damit ich am Ende auch eines ergattern kann."
Die Shirts einiger Topspieler habe er zwar schon in seiner persönlichen Sammlung, "aber CR7 wäre schon stark. Das ist das Maß aller Dinge", erklärt Mittelstädt deutlich: "Wenn er es mir gibt, würde ich es nicht ablehnen."
