FC Bayern: "Sprachlos" – Vincent Kompany vor emotionalem Brügge-Spiel
Ganze 45 Sekunden wollte Vincent Kompany auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Brügge am Mittwoch (21 Uhr) auf seine Vertragsverlängerung eingehen. Dieser Wunsch wurde dem Belgier allerdings nicht erfüllt. Wegen einer Nachfrage musste Kompany ein zweites Mal Stellung beziehen. Er erklärte, weshalb München auch privat für ihn und seine Familie optimal sei.
Dieses Verhalten ist typisch für den 39-Jährigen. Medial bloß kein großes Fass aufmachen, Fokus auf das nächste Spiel legen und dann den Gegner erfolgreich besiegen. Das ist in der aktuellen Spielzeit Gesetz beim deutschen Rekordmeister.
FC Bayern: Kompany und Tah warnen vor Brügge
Gegen Club Brügge soll dieser Lauf weitergehen, die Tabellenspitze in der Champions League kann verteidigt werden, auch wenn Kompany auf der Pressekonferenz warnte und von einem "gefährlichen Team" sprach. Die Vorbereitung auf solche Spiele sei "immer dasselbe, egal ob es gegen Dortmund oder Chelsea ist."
Auch Abwehrboss Jonathan Tah stimmt ähnliche Töne an, attestiert Brügge in der belgischen Liga sehr dominant zu spielen und viel Ballbesitz zu haben: "Man darf sie nicht unterschätzen und wir wollen ihnen unser Spiel aufzwingen. Das wollen wir seriös angehen."
Neben einem wichtigen Spiel, um das Achtelfinale der Königsklasse zu erreichen, ist es für Kompany auch eine besondere Partie gegen einen Klub aus seinem Heimatland. Über diese Tatsache habe er auch schon nachgedacht, räumte er auf der Pressekonferenz vor der Partie ein.
Allerdings hatte Kompany in seiner Jugend jahrelang für Brügges größten Konkurrenten, Anderlecht, gespielt. Dort gab er sein Profi-Debüt, beendete seine Karriere und startete seine Trainerlaufbahn. Er persönlich fühle deshalb noch immer die Rivalität zu Brügge. "Das ist der belgische Part der Story, aber am Ende spielt Bayern gegen Brügge." Und da wolle er mit seinem Klub nun mal den nächsten Sieg einfahren.
Rassistische Beleidigungen gegen Vincent Kompany 2021
Die Paarung gegen Brügge hat jedoch noch einen ganz anderen Beigeschmack. Im Dezember 2021 wurde Kompany als damaliger Trainer des RSC Anderlecht von Brügge-Fans rassistisch beleidigt. Nach dem Spiel sagte er damals: "Dieser Tag endet traurig, ich bin angewidert."
Nun wurde er erneut damit konfrontiert und gefragt, ob dieser Vorfall für ihn noch eine Rolle spiele. Sichtlich ergriffen, rang Kompany nach Worten, sagte dann: "Es ist eine wirklich schwere Frage. Ich war Kapitän der Nationalmannschaft, habe 17 Jahre lang für die Nationalmannschaft gespielt und wenn du und dein Stuff rassistisch beleidigt werden, ist es nicht einfach. Ich weiß nicht, wie ich es einordnen soll."
Danach gab Kompany zu, dass er sich zu diesem Vorfall keine Gedanken gemacht und sich auf die sportliche Vorbereitung konzentriert habe. Doch dass ihm das nicht leicht fiel, wird danach deutlich:
Auf einen erneuten Vorfall können alle Beteiligten verzichten. Bereits im Dezember 2021 hatte der damalige Brügge-Trainer Philippe Clement gesagt, dass sein Verein für solch ein Verhalten nicht stehe. "Wir haben in unserem Kern eine große Diversität und auch unter unseren Fans."