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Vor dem anstehenden Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag um 18.30 Uhr hat sich FC-Bayern-Coach Thomas Tuchel naturgemäß nicht in die Karten schauen lassen. Bevor es gegen den Angstgegner der Bayern geht, gegen den die Münchener zuletzt viermal in Folge nicht gewinnen konnten und dabei zwei Niederlagen kassierten, wollte der Trainer wie gewohnt keine Fragen zur Aufstellung beantworten.
Angesprochen auf Thomas Müller und Matthijs de Ligt, die in den beiden ersten Ligaspielen nur auf der Bank Platz nahmen, allerdings beide Ansprüche auf einen Startelf-Platz erheben, sagte Tuchel, dass sie nah an ihren 100 Prozent seien. "Sie sind absolut bereit für die Startelf", stellte der Bayern-Trainer klar.
Allerdings herrscht auf den Positionen der beiden im Sturm und in der Innenverteidigung großer Konkurrenzkampf, dem sich auch die beiden Stars stellen müssen. Wenige Stunden vor dem Schließen des Transferfensters um 18 Uhr hat Tuchel allerdings eine klare Kader-Lücke ausgemacht – und diese am Freitag auch offen angesprochen.
Tuchel wurde bei der Spieltags-Pressekonferenz von einem Journalisten auf den Transfer von Benjamin Pavard angesprochen, der die Bayern für eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro zu Inter Mailand verlassen hat. Ursprünglich hatten die Bosse kommuniziert, dass sie den Franzosen nur ziehen lassen würden, wenn adäquater Ersatz bereitstehe. Von dem ist allerdings weit und breit keine Spur, das ließ auch Tuchel durchklingen.
Stattdessen ließen die Münchener vor kurzem auch noch Pavard-Backup Josip Stanišić zu Bayer Leverkusen ziehen. Auf der Rechtsverteidiger-Position steht der Klub jetzt schlecht da. "Das sieht nicht glücklich aus, die Situation", stellt Tuchel fest. Auch er sieht eine Lücke, die es nun "kurzfristig und kreativ" aufzufüllen gelte. "Wir haben dort weniger Konkurrenzkampf, weniger Verlässlichkeit, das ist kein Wunschszenario", erklärt Tuchel.
Wie konnte es dazu kommen? Als Stanišić auf einen Wechsel nach Leverkusen gepocht habe, hätte es noch kein Angebot für Pavard gegeben und dieser hatte seinen Wechselwunsch auch noch nicht bei Tuchel hinterlegt. Der Klub habe sich deshalb entschieden, Stanišić "Entwicklung in den Mittelpunkt zu stellen", ihm durch die Leihe Spielzeit zu verschaffen und mit ihm dann im kommenden Jahr als Nachfolger für Pavard zu planen.
Doch es kam anders. Sowohl Stanišić als auch Pavard haben den Klub inzwischen verlassen – und die Bayern stehen hinten rechts nur mit Noussair Mazraoui da. Zwar sagte Tuchel am Freitag auch, dass auch Neuzugang Konrad Laimer Rechtsverteidiger spielen könne. Allerdings würde dieser dann nicht im zentralen Mittelfeld spielen können – wo die Münchener kürzlich auch Ryan Gravenberch nach Liverpool ziehen lassen haben.
