Der FC Bayern zittert vor Kylian Mbappé: Obwohl der Rekordmeister mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals geht, erinnert man sich noch an das Ausscheiden 2021, zu dem der französische Superstar zwei Tore beitrug.
Während Mbappé im Hinspiel erst nach knapp einer Stunde ins Spiel kam – und dann auch für reichlich Wirbel sorgte – wird er am Mittwoch wahrscheinlich von Beginn an auflaufen. Beim 4:2-Erfolg am Wochenende gegen Nantes avancierte er mit seinem Treffer in der Nachspielzeit zum Rekordtorschützen von PSG.
Doch auch auf der Gegenseite wirkt die Offensive des deutschen Rekordmeisters inzwischen gefestigt: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat für die Startaufstellung bei Top-Spielen mittlerweile seine Favoriten, auch aufgrund von taktischen Überlegungen. Wie der "Kicker" berichtet, wird die Nagelsmann-Aufstellung vom Münchner Star-Ensemble jedoch stets kritisch beäugt.
Schon in der Hinrunde war man beim Rekordmeister zu der Einsicht gelangt, dass das Toreschießen mit einem echten Mittelstürmer doch besser klappt. So kam der 33-jährige Eric Maxim Choupo-Moting wieder zu einem Stammplatz und in der Liga auf bereits zehn Tore.
Im neuen 4-2-3-1 sind hinter dem Kameruner aber nur noch drei Plätze für das Offensiv-Personal frei. Aktuell haben Kingsley Coman, Jamal Musiala und Thomas Müller die Nase vorn.
Wenn Nagelsmann dann doch auf eine Dreierkette setzt (wodurch noch eine Offensiv-Position frei wird), vertraut er zudem auf die aus der Defensive kommenden João Cancelo oder Alphonso Davies.
Am Wochenende in Stuttgart – wo es immerhin darum ging, die Tabellenführung zu verteidigen – setzte er auf den Kanadier Davies. Serge Gnabry, Leroy Sané und Sadio Mané wurden in der 63. Minute lediglich eingewechselt, konnten dann aber auch keine wesentlichen Argumente liefern, warum sie gegen Paris unbedingt spielen sollten.
Der seit seinem Wechsel nach München teilweise glücklose Mané wird wohl stets eine Option sein, immerhin ist er Afrikas Fußballer des Jahres. Sané und Gnabry befinden sich dagegen in einer echten Form-Krise, letzterer soll laut "Kicker"-Informationen mit seinen eigenen Leistungen und seinem Standing im Team aktuell zutiefst unzufrieden sein, jedoch selbst keine Erklärung für seine Formkrise haben.
Dabei brauche Nagelsmann laut "Kicker" ohnehin ein "enormes Fingerspitzengefühl" im Umgang mit dem Star-Ensemble. Demnach wird seine Startelf auch in der Mannschaft "häufig hinterfragt".
Dass Nagelsmann bei seiner Aufstellung jedoch auch Rücksicht auf die Wünsche der Spieler nimmt, zeigt seine Entscheidung im Vergleich Müller und Musiala: Während er bis Ende Januar zwischen den beiden deutschen Nationalspielern rotierte, stehen inzwischen meist beide in der Startaufstellung.
Zuvor habe Nagelsmann die Mannschaft beim großen Team-Rapport gefragt, wen sie lieber auf dem Feld hätten. Die Profis wollten sich aber nicht entscheiden und lieber beide in der Mannschaft wissen. Zumindest diesem Wunsch hat Nagelsmann inzwischen nachgegeben.