Viele Stars des FC Bayern München sehen sich Hasskommentaren ausgesetzt.Bild: imago/ revierfoto
Bundesliga
Rassistische Ausschreitungen und Beleidigungen gehören in der Welt des Fußballs zur traurigen Tagesordnung. Immer wieder geraten Spieler in das Fadenkreuz von "Fans", die das Internet oder das Stadion als rechtsfreien Raum missinterpretieren.
Dabei wird wohl häufig vergessen, dass es sich bei Fußballspielern auch um Menschen mit Emotionen und Gefühlen handelt. Darauf hat nun der FC Bayern München in einer Kooperation mit der Deutschen Telekom aufmerksam gemacht.
Aktion gegen Hass im Netz
In einem kurzen Clip, der auf diversen Social-Media-Kanälen publiziert wurde und punktuell auch im TV ausgestrahlt wird, sieht man die drei Bayern-Spieler Leroy Sané, Thomas Müller und Leon Goretzka, wie sie echte Hasskommentare schildern, denen sich die Profis ausgesetzt sehen. "Früher war es Mia san Mia. Heut nur noch Ausländer", lautet ein Spruch. "Fick dein Leben, du egoistischer Bastard", teilt Sané eine Anfeindung und spricht zudem von einer rassistischen Beleidigung, die sogar zensiert wurde, es fällt das N-Wort.
Unter dem Titel "Gegen Hass im Netz" sensibilisiert der FC Bayern gemeinsam mit seinem Hauptsponsor, der Deutschen Telekom, damit für ein wichtiges Thema. Auf der Webseite des deutschen Rekordmeisters heißt es dazu:
"Die Kampagne will aufklären und die schweigende Mehrheit der Menschen ermutigen, aktiv gegen Hatespeech und Beleidigungen im Netz vorzugehen und den Online-Diskurs positiv zu gestalten. Eine klare Aufforderung, nicht still zu sein, sondern gegen Hatespeech im Netz laut zu werden. Mit dem Video möchten wir gemeinsam mit der Deutschen Telekom aufrütteln und Mut machen, gemeinsam gegen Hass einzustehen."
"Wir haben die Verantwortung, uns gemeinsam gegen Hass in unserem Sport und in der Gesellschaft einzusetzen. Es geht um Anstand, Akzeptanz und ein faires Miteinander", unterstreicht auch Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn die wichtige Botschaft.
Ein Viertel aller Befragten laut Studie im Internet attackiert
Er selbst habe in seiner Zeit als Profi erfahren, "was verbale Entgleisungen und Aggressionen anrichten können." Da diese Kommentare im Netz häufig verborgen blieben, plädiere er gerade dort für mehr Transparenz.
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Laut einer Studie, schreibt die Telekom auf ihrer Webseite, sahen sich rund ein Viertel der Befragten im Internet schon einmal Beleidigungen oder gar Drohungen ausgesetzt. Bei Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, könne man davon ausgehen, dass die Zahl ungleich höher sei.
Insbesondere der Fußball als Ganzes ist dabei nicht nur ein Spiegelbild der Gesellschaft, sondern auch stets ein Brennglas gesellschaftlicher Ressentiments. Umso wichtiger ist es, mit aufrichtigen Botschaften diese Probleme immer und immer wieder zu adressieren.
Noch sind sechs Rennen in der diesjährigen Formel-1-Saison zu absolvieren und die Königsklasse des Motorsports ist so spannend wie lang nicht mehr. Zwar thront weiterhin Dreifach-Weltmeister Max Verstappen an der Spitze der Fahrerwertung, doch in Lando Norris hat er mal wieder einen echten Herausforderer, der nur noch 52 Punkte hinter ihm liegt.