
Julian Nagelsmann gab mit nur 28 Jahren im Jahr 2016 sein Bundesliga-Debüt als Chefcoach und gehört zur neuen Trainer-Generation.Bild: imago images / Christian Schroedter
Bundesliga
04.12.2019, 11:4204.12.2019, 11:42
Homosexualität ist im Fußball noch immer eines der größten Tabus. Nun macht sich ein Bundesliga-Trainer für Coming-puts von schwulen Fußballern stark. Julian Nagelsmann, Trainer von RB Leipzig, äußerte sich zu Homosexualität im Fußball beim Besuch der Weihnachtsfeier des RB-Fanclubs "Rainbow Bulls" am Dienstagabend. In dem Fanclub sind hauptsächlich schwule und lesbische Leipzig-Anhänger organisiert.
"Wenn ein
homosexueller Spieler mir sagen würde, ich bin nicht frei und kann
mich auch in meiner Leistung nicht entwickeln, würde ich ihm sagen: 'Oute dich, steh dazu'. Ich habe damit gar kein Problem", sagte
Nagelsmann laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung.
"Generell glaube ich, dass, wenn man seine Sexualität nicht outen
darf, auch nicht frei leben kann. Es gibt dann einfach zu viele
Ängste, entdeckt oder vielleicht nicht ernst genommen zu werden. Wenn
du dich immer verstecken musst in deiner Liebe, dann ist das ein
großes Problem", sagte Nagelsmann, der bei der Veranstaltung viel über das
Thema Homophobie sprach.
Nagelsmann weiß aber um "Männerdomäne Fußball"
Der 32 Jahre alte Trainer wirbt für Offenheit, doch er sieht in
Coming-outs von schwulen Fußballern auch Probleme in der teils
fehlenden Akzeptanz in der Gesellschaft. "Ich würde nicht von
vornherein sagen: 'Oute dich.' Denn wir müssen uns nichts vormachen:
Die Fußballwelt ist eine Männerdomäne, in der nicht jeder offen für
gleichgeschlechtliche Liebe ist", sagte Nagelsmann.
Was unterscheidet "Coming-out" von "Outing"?
Die beiden Begriffe werden immer wieder gleichgestellt, doch sie haben eine andere Bedeutung.
Coming-out wird vom Duden als "absichtliches, bewusstes Öffentlichmachen von etwas, insbesondere der eigenen Homosexualität" definiert – das Wort leitet sich vom Englischen "to come out" (herauskommen) ab.
Outing hat im Gegensatz zu "Coming-out" einen Aspekt von Unfreiwilligkeit und bedeutet "jemandes Homosexualität ohne dessen Zustimmung öffentlich bekanntmachen".
Entscheidend sei,
ob das Thema den Spieler und seine Leistung beeinflusse, erklärte Nagelsmann, der betonte: "Der Fußball
geht noch immer nicht offen damit um. Ein Spieler wie Thomas
Hitzlsperger hat sich auch erst nach seiner Karriere geoutet."
(bn/dpa)
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Im Fan-Forum des 1. FC Köln wird diskutiert, ohne Rücksicht und ohne Filter. Es gibt keine Netiquette, kein Factchecking, kein Korrektiv. Manchmal herrscht ein rauer Ton. Wegen jeder noch so kleinen Äußerung, jeder Auftritt, der Anlass zur Debatte bietet. So auch am 10. Juni, als bekannt wurde, dass Lukas Kwasniok auf Friedhelm Funkel folgt.
Die erste Reaktion im Forum?