
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat ein persönliches Interesse am Misserfolg der Bayern. Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka
Bundesliga
28.12.2023, 07:5528.12.2023, 07:55
Als oberster Volkssport Deutschlands pflegt die Politik seit jeher ein enges Verhältnis zum Fußball.
Jüngst inszenierte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), wie er inbrünstig die Vereinshymne des 1. FC Nürnberg mitgrölte. Schon legendär sind die früheren Auftritte des stets betont volksnahen Altkanzlers Gerhard Schröder (SPD), der nicht nur mit seinem Fußballer-Spitznamen "Acker" von sich reden machte, sondern auch gern selbst seine sportlichen Künste unter Beweis stellte.
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Dabei sind es nicht nur die öffentlichen Auftritte, bei denen der Fußball als dankbares Vehikel zur Nahbarkeit herhält. Das Vokabular des Sports ist kaum noch aus politischen Reden wegzudenken.
Karl Lauterbach stichelt gegen den FC Bayern München
Geht es nach der Opposition, so soll die Regierung doch bitte "den Ball flachhalten", "aufnehmen", "zurückspielen" oder am selbigen "bleiben", da dieser nun "in ihrem Feld" liege. Mit unliebsamen Äußerungen hat sich die politische Gegnerschaft wahlweise "ins Abseits gestellt" oder "ein Eigentor geschossen".
Nun hat sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), um im Bild zu bleiben, den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt und verwandelt. Im Gespräch mit der "Rheinischen Post" erklärte der 60-Jährige, der bayerischen Dominanz in der Bundesliga überdrüssig zu sein. Er forderte, direkt aus der Metapher-Hölle: "Die Ära Bayern München braucht endlich den Abpfiff."

Karl Lauterbach ist seit 2021 Bundesminister für Gesundheit.Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka
Wie Lauterbach im weiteren Verlauf erklärte, sei das nicht nur dem allzu nachvollziehbaren Wunsch nach Spannung geschuldet, sondern hat vor allem auch einen persönlichen Hintergrund. "Außerdem gewinne ich dann eine Wette", ergänzte der SPD-Politiker nämlich.
Mit wem er die Wette abgeschlossen hat, und worum es dabei konkret geht, ließ Lauterbach nicht durchblicken. Es lässt sich aber vermuten, dass er auf einen Erfolg des aktuellen Tabellenführers Bayer Leverkusen hofft. Gegenüber der "Rheinischen Post" beendete Lauterbach den Satz "Wenn Bayer 04 Deutscher Meister wird, dann …" mit "freue ich mich für dieses junge und starke Team und für die ganze Bundesliga".
Leverkusen führt vor dem FC Bayern die Tabelle an
Seit 2005 wurde der SPD-Politiker stets per Direktmandat im Wahlkreis Leverkusen – Köln IV in den Bundestag gewählt, während der Corona-Pandemie hatte Lauterbach sogar einmal eine Impfveranstaltung vor dem Stadion von Bayer Leverkusen abgehalten, bei der er den Interessent:innen persönlich die Impfung verabreichte.
Leverkusen ist aktuell Tabellenführer der Bundesliga, der FC Bayern rangiert vier Punkte dahinter auf dem zweiten Platz, hat allerdings ein Spiel weniger absolviert. Für manche innerhalb der SPD sicherlich ein Dorn im Auge. So sind beispielsweise Parteivorsitzender Lars Klingbeil und Generalsekretär Kevin Kühnert beide bekennende Fans des deutschen Rekordmeisters. Und womöglich auch die ominösen Wettpartner.
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Der FC Bayern hat gegen Auckland City souverän gewonnen und ist mit einem 10:0 in das neue Format der Klub-WM gestartet. Von Beginn an spielte der deutsche Rekordmeister seriös und ließ dem Außenseiter aus Neuseeland nicht den Hauch einer Chance.