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Noch Anfang Juni mussten die Fans des VfB Stuttgart um den Verbleib in der 1. Bundesliga bangen. Die Schwaben mussten in der Relegation gegen den Hamburger SV ran, sollten sich mit zwei starken Leistungen letztlich aber den Klassenerhalt sichern. Es war der furiose Abschluss einer erneuten Zitter-Saison.
Zugleich war es der Startschuss einer spektakulären Entwicklung, denn sechs Monate später ist das einstige Kellerkind nicht mehr wiederzuerkennen. Aus dem Drittletzten der Bundesliga ist der Dritte geworden, der VfB überwintert mit ansehnlichem Fußball auf einem Champions-League-Platz, steht zudem im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Es ist eine sensationelle Entwicklung, zu der viele Personen beigetragen haben, von der aber auch viele profitieren. Zwei Herren lassen sich dabei als prägende Persönlichkeiten des aktuellen Erfolgs hervorheben: Trainer Sebastian Hoeneß, der seinem Team einen mutigen Ballbesitzstil eingeimpft hat, und Torjäger Serhou Guirassy.
Letzterer war schon in der Vorsaison von enormem Wert, fiel verletzungsbedingt aber mehrere Monate aus. In dieser Spielzeit ist das anders, der Stuttgarter Stürmer hat lediglich zwei Ligapartien verpasst. 14 Mal stand er auf dem Platz, erzielte dabei unglaubliche 17 Treffer.
Wenngleich Guirassy seit der Oberschenkelverletzung, die er sich am achten Spieltag zugezogen hatte, im Schnitt "nur" noch alle zwei Partien trifft, hat er als spielstarke Sturmkante einen großen Wert für das VfB-Spiel. Seine Fähigkeiten sind den anderen Klubs indes nicht verborgen geblieben.
Seit Monaten wird über einen Wechsel zu einem Topklub oder in die Premier League spekuliert, innerhalb der Bundesliga wurde auch Borussia Dortmund als Interessent gehandelt. Mit einer Story auf Instagram befeuerte Guirassy selbst über Weihnachten die Wechselgerüchte.
Der Stuttgarter zeigte sich nämlich im aktuellen Ausweichtrikot von Konkurrent Bayer Leverkusen. Mit einem Kissen verdeckte er zwar seine Brust und damit das Wappen der Werkself, findige Fans erkannten das Shirt aber dennoch sofort.
Wer sich deshalb Sorgen um einen Wechsel nach Leverkusen gemacht hat, darf sich laut eines Berichts der "Bild" aber entspannen. Demnach strebe Guirassy keinen Transfer innerhalb der Bundesliga an. Auch Bayer selbst habe kein Interesse mehr, ist mit Victor Boniface und Patrik Schick im Sturmzentrum bestens aufgestellt.
Das Trikot wiederum habe Guirassy erst kürzlich von ebenjenem Boniface erhalten. Nachdem sich Stuttgart und Leverkusen in der Liga 1:1 getrennt hatten, tauschten die beiden Stürmer ihre Trikots.
Der Stuttgarter hängt sich die ertauschte Ware allerdings nicht nur in den Schrank oder an die Wand, sondern trägt diese auch gerne. So habe er sich in der Vergangenheit auch schon ein Leipzig-Shirt übergestreift, das er von Mohamed Simakan erhalten hat.
Ein Wechselzeichen ist das Leverkusener Trikot also nicht gewesen. Dass Guirassy über den Januar hinaus beim VfB Stuttgart bleibt, ist dennoch nicht gesichert. Er soll im Winter eine Ausstiegsklausel besitzen, die ihm einen Wechsel gegen eine festgeschriebene Ablösesumme von 17,5 Millionen Euro ermöglicht.
Eine Summe, die in England selbst die Kellerkinder locker stemmen können. Wenn sie denn wollen. Und noch wichtiger: Sofern Guirassy überhaupt will. Mit dem VfB Stuttgart scheint schließlich tatsächlich die Qualifikation für die Champions League möglich zu sein.
