Am 17. Mai ist der Welttag gegen Homophobie und Transphobie. Darauf wollte die französische Fußballliga Ligue 1 mit einer Trikot-Aktion aufmerksam machen: Am vergangenen Wochenende, als die Liga ihren 35. Spieltag austrug, sollten alle Spieler mit Rückennummern in Regenbogenfarben auflaufen.
Doch nicht alle Profis waren damit einverstanden. Einige Spieler von Pokalsieger FC Toulouse weigerten sich, das Trikot mit dem Vielfaltssymbol zu tragen. Namentlich handelte es sich dabei um Zakaria Aboukhlal, Moussa Diarra, und Saïd Hamulic, die beim 0:0 gegen den FC Nantes nicht im Kader standen. Farès Chaibi weigerte sich ebenfalls, wurde jedoch in der 61. Minute eingewechselt. Und auch beim FC Nantes weigerte sich Mostafa Mohamed "aus persönlichen Gründen." Er wurde von seinem Verein mit einer Geldstrafe belegt.
Toulouse ging noch einen Schritt weiter. Von dem kommenden Spiel gegen Nizza am Sonntag sind die vier Profis zudem ausgeschlossen.
Zakaria Aboukhlal, der auf Rechtsaußen spielt und in dieser Saison mit acht Toren und fünf Assist ein absoluter Leistungsträger bei Toulouse ist, begründete seine Entscheidung bei Instagram wie folgt:
Ein Statement, das auch Bayern-Star Noussair Mazraoui auf den Plan rief. Dieser kommentierte den Beitrag seines Nationalmannschaftskollegen – und fing sich damit Kritik ein.
"Gott segne dich Bruder", kommentierte der Münchner Rechtsverteidiger und schickte zwei Herz-Emojis hinterher. Mazraoui scheint Aboukhlals Entscheidung, nicht im Regenbogen-Trikot aufzulaufen, also zu unterstützen. In Deutschland hagelte es dafür Kritik.
"Wie findet der #FCBayern eigentlich, dass ihr Spieler Mazraoui Homophobie unterstützt?", schreibt ein User zu einem Screenshot des Kommentars. Und weiter: "Falls sich wer wundert, warum sich Spieler immer noch nicht outen."
Allerdings teilen nicht alle seine Meinung. "Finde das zwar schade, ist halt aber seine Position", kommentiert ein User mit Blick auf Aboukhlals Entscheidung. "Wenn er Homosexualität mit Zeichen nicht unterstützen will, ist das seine Sache. Solange er nicht selbst homophob ist, ist das in meinen Augen OK. Er schreibt ja selber, dass er auch alle Sexualitäten respektiert."
Auch ein anderer User kommentiert, dass er die Botschaft des Toulouse-Spielers respektvoll findet. "Man kann die ständige Zuschaustellung von Toleranzgesten auch heuchlerisch finden", schreibt er kritisch.
Toulouse kündigte mittlerweile an, dass Aboukhlal bis auf Weiteres nicht mit der ersten Mannschaft trainieren werde.