
Alex Schlüter ist der neue Moderator der "Sportschau".Bild: IMAGO/Beautiful Sports
Bundesliga
Bevor sie gemeinsam auf Sendung gehen, will Alex Schlüter seinen künftigen TV-Partner Bastian Schweinsteiger erst einmal näher kennenlernen. Dabei schaut er sich etwas aus der Tierwelt ab.
06.08.2025, 16:2706.08.2025, 16:27
In der Tierwelt ist es eine bewährte Methode des Kennenlernens: kurz ansetzen, Nase voran, beschnüffeln. Informationsgewinnung durch Geruchsabgleich. Bei Homo sapiens läuft das diskreter. Was dem Tier sein Geruchssinn ist, ist dem Menschen gelegentlich ein Glas Weißwein.
Auch im Fernsehen geht es manchmal darum, erst einmal herauszufinden, mit wem man es zu tun hat. Besonders dann, wenn man gemeinsam vor die Kamera treten soll. So sieht das auch Alex Schlüter.
Der 40-Jährige moderiert künftig die "Sportschau" in der ARD. Auch bei Liveübertragungen – etwa am 18. August beim DFB-Pokal-Spiel zwischen Essen und Dortmund oder bei Länderspielen der Nationalmannschaft – soll er am Spielfeldrand stehen.
Neues Duo in der ARD: Schlüter und Schweinsteiger
Dort wartet schon Bastian Schweinsteiger, Weltmeister von 2014, seit Jahren festes Element der ARD-Expertise. Zuletzt arbeitete er unter anderem mit Alexander Bommes und Esther Sedlaczek. Vor allem mit Sedlaczek bildete er ein eingespieltes Duo, dem gelegentlich mehr Charme als Tiefe nachgesagt wurde – aber das ist im Fernsehen nicht zwingend ein Nachteil.
Damit das auch mit Schlüter funktioniert, hat dieser einen Vorschlag gemacht: "Wir haben geplant, uns vorher auf einen Weißwein zu treffen", sagt er gegenüber der "Sport Bild". Bislang kennen sich die beiden nur "flüchtig", aus dem Stadion oder von Veranstaltungen. "Daher werden wir uns noch einmal etwas intensiver beschnüffeln." (Hoffentlich nicht wie Hunde im Intimbereich. Man wünscht es beiden.)
Alex Schlüter verspricht, "gemeine Fragen" zu stellen
Einer, mit dem sich Schlüter nicht mehr beschnüffeln muss, ist Sandro Wagner. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Tagen bei Dazn – Schlüter führte durch die Sendungen, Wagner lieferte die Analysen, damals noch in Doppelfunktion als Co-Trainer der Nationalmannschaft. Ab der Saison 2025/26 kreuzen sich die Wege der beiden erneut, jetzt aber in neuen Rollen.
Schlüter ist nun ARD-Moderator, Wagner Bundesliga-Trainer. "Wir haben uns beide gegenseitig gratuliert", sagt Schlüter über den jüngsten Karriereschritt. Wagner hat beim FC Augsburg als Cheftrainer unterschrieben – sein Vertrag läuft bis 2028.

On air: Alex Schlüter (l.) und Sandro Wagner (r.).Bild: dpa / Tom Weller
Verbindungen aus früheren Tagen, das lässt Schlüter durchblicken, spielen bei der Seitenlinienrhetorik künftig keine große Rolle. "Wenn ich ihm dann in Zukunft als Moderator gemeine Fragen stelle, weiß er sicherlich, sich zu wehren", sagt er. Dass Wagner auf alte Vertrautheit setzen könne, sei ein Irrtum. "Aber das weiß er auch und hat sicherlich Sprüche parat."
Alex Schlüter ist ein bekanntes Gesicht im Sportjournalismus. Er sammelte erste Erfahrungen beim Fußballradio "90elf" in Leipzig, arbeitete dann als Datenanalyst und Kommentator, später als Moderator bei Dazn. Dort moderierte er an der Seite zahlreicher Ex-Profis, unter anderem Benny Lauth und Sebastian Kneißl.
Zuletzt war er für Amazon Prime Video tätig. Sein Wechsel zur ARD ist für ihn ein Schritt auf eine größere Bühne. Als sein "Sportschau"-Engagement feststand, schrieb er via Instagram: "Mutti, ich bin jetzt auf Deiner Fernbedienung."
Marc-André ter Stegen fällt verletzt aus und sieht sich plötzlich mit spöttischen Bemerkungen eines spanischen Sportjournalisten konfrontiert.
Julian Brandt spielt, Didi Hamann schimpft – die Reihenfolge ist selten umgekehrt. Der frühere Nationalspieler hat sich über die Jahre zu einer Art persönlichen Aufsichtsrat des Dortmunder Mittelfeldspielers entwickelt. Fällt Brandt positiv auf, bleibt Hamann meist still. Patzt er, kommt der Kommentar. Und der fällt zuverlässig streng aus: zu wenig Ehrgeiz, zu wenig Verantwortung, am besten gleich aus der Mannschaft nehmen.