
Der FC Bayern steckt mitten im Transfer-Poker um Tottenham-Stürmer Harry Kane. Bild: Press Association / John Walton
Fußball
13.07.2023, 14:2213.07.2023, 14:22
Der FC Bayern will Tottenham-Hotspur-Star Harry Kane als seinen neuen Stürmer verpflichten, das ist mittlerweile seit einigen Wochen bekannt. Und auch Kane soll sich wohl für einen Wechsel nach München ausgesprochen haben. Das erste Angebot der Münchner in der vergangenen Woche über 70 Millionen Euro plus Bonuszahlungen lehnten die Spurs jedoch ab. Nun sollen die Bayern ihr Angebot sogar auf 80 Millionen Euro erhöht haben. Das scheint den Engländern aber noch immer nicht genug zu sein.
Während man in München große Hoffnung in den Stürmer setzt, äußern nun gleich zwei Ex-Nationalspieler ihre Zweifel zu dem angestrebten Transfer.
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"Fehlt Harry Kane der Ehrgeiz?", fragt sich der ehemalige englische Nationalspieler Stan Collymore in seiner Kolumne bei "Caughtoffside".
Der Ex-Profi vertritt die überraschende These: "Es gibt einen Grund, warum nur Bayern München ein Angebot für Kane abgibt – er ist selbst mit 70 Millionen Pfund überteuert." Mit ernsthaften Angeboten von anderen Klubs rechnet Collymore scheinbar nicht. Weder Manchester United, Real Madrid noch Chelsea oder Manchester City könnten sich in den Kane-Transfer einmischen.
Tottenham-Boss spiele "gefährliches Spiel"
Harry Kane werde bald 30. Darüber hinaus laufe sein Vertrag bei Tottenham ohnehin im nächsten Sommer aus. Dann könnte er auch ohne Spurs-Boss Daniel Levy mit möglichen Interessenten verhandeln. "Ich weiß, dass er ein guter Geschäftsmann ist, aber wenn er das Angebot der Bayern nicht annimmt, wird er wahrscheinlich den besten Spieler seines Klubs umsonst verlieren", stellt Stan Collymore über Daniel Levy fest.

Harry Kane könnte auch wegen seiner Familie in London bleiben wollen. Bild: IMAGO/Shutterstock
Collymore rät dem englischen Top-Spieler direkt zum Wechsel. Der sollte im Transfer-Poker zwischen dem FC Bayern und seinem Noch-Verein Tottenham jedoch eine aktivere Rolle einnehmen. Zwar hat Kane fast ausschließlich für die Spurs gespielt. Einen Titel konnte er mit ihnen jedoch noch nicht gewinnen. Bei dem Wechsel ginge es also auch für seine Karriere um etwas.
"Wenn Kane weiterhin still dasitzt und es Daniel Levy leicht macht, Angebote in Höhe von 60 bis 70 Millionen Pfund von einem Verein wie Bayern München abzulehnen, der immer die Chance hat, die Bundesliga und die Champions League zu gewinnen, dann hat er sicher nicht wirklich den Wunsch, die Spurs zu verlassen", findet Collymore. Er erwartet mehr Ambitionen von einem "Weltklassespieler“.
FC Bayern: Markus Babbel glaubt nicht an Kanes Qualitäten
Auch für Ex-Bayern-Verteidiger Markus Babbel ist Harry Kane ein "herausragender Stürmer". Er zweifelt jedoch nicht an Kanes Mentalität, sondern, ob er überhaupt "zu 100 Prozent zum FC Bayern passt", sagt er im Sky Sport Interview. Der Europameister von 1996 erklärt:
"Weil er eben vom Spielertyp einer ist, der sich gerne mal ins Mittelfeld zurückzieht, aus dem Mittelfeld die Bälle holt. Ich sehe ihn nicht als klassischen Spieler, der im Sechszehner steht und wartet, dass die Bälle kommen."
Für ihn wären die ebenfalls gehandelten Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt oder Victor Osimhen vom SSC Neapel "ideal" für den deutschen Rekordmeister. Mit Kolo Muani würden sie einen Spieler bekommen, der enorme Qualitäten im Umschaltspiel hätte, während Osimhen vor allem seine Qualitäten im Abschluss im Strafraum habe.
Diese Qualitäten sieht er bei Kane nicht. "Wenn der Gegner tief im Sechszehner steht, weiß ich nicht, ob er die Qualität hat, auf engem Raum die Tore zu machen."
Tottenham-Trainer Postecoglou rechnet fest mit Kane
Während ein möglicher Transfer für den Fußball-Experten Collymore nicht schnell genug abgewickelt werden kann, setzt der neue Tottenham-Trainer Ange Postecoglou noch immer auf Harry Kane. In einer Pressekonferenz äußerte sich der 57-Jährige am Montag zum Top-Angreifer: "Ich möchte, dass er dabei ist. Meine Unterhaltung mit ihm wird darum gehen, wie wir diesen Klub wieder erfolgreich machen."

Der neue Tottenham-Trainer Ange Postecoglou hofft, dass Harry Kane in seinem Kader bleibt.Bild: IMAGO/PA Images
Eine Versicherung habe der Trainer natürlich nicht. Er rechne aber fest damit, dass Kane Tottenham treu bleibt. Vereins-Präsident Daniel Levy will wohl erst ab einem Angebot von 100 Millionen Pfund über einen Transfer nachdenken. So könnte dem neuen Trainer zumindest noch etwas Zeit bleiben, um Kane zu überzeugen.
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